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Mal gibt es gute Tage, mal schlechte. Manchmal ist die Laune im Keller und dann folgen wieder Phasen, in denen man einfach gut drauf ist. Dieses Wechselbad der Gefühle kennt wohl jeder. Auch Menschen, die unter einer bipolaren Störung leiden, erfahren dieses Auf und Ab. Doch sie erleben es in einer Intensität, die Gesunde selbst in stürmischen Zeiten nie kennenlernen.
Zwischen den Extremphasen des manischen und depressiven Empfindens kann es Intervalle ohne Symptome geben. Die manischen und depressiven Episoden können aber auch direkt ineinander übergehen. Diese Schwankungen können sehr schnell erfolgen und innerhalb von kurzen Zeitintervallen ablaufen.
Die Erkrankungshäufigkeit ist relativ hoch. In Europa trifft die klassische manisch-depressive Erkrankung, auch Bipolar-I-Störung genannt, etwa drei Prozent der Bevölkerung irgendwann einmal im Laufe ihres Lebens. Rechnet man auch leichtere Ausprägungen der Erkrankung ein, erhöht sich diese Zahl auf etwa fünf Prozent. Damit gehört die bipolare affektive Störung zu den häufigeren psychischen Störungen.
Die extremen Gefühlsschwankungen sind eine enorme Belastung für die sozialen Beziehungen. Die Berufsausübung ist schwierig und in akuten Schüben oft unmöglich. Auch die Beziehungen innerhalb der Familie leiden unter dem heftigen Wechselbad der Gefühle.
Das irrationale Verhalten der Erkrankten kann sogar existenzbedrohend werden: etwa durch das Eingehen von gesundheitlichen Risiken oder die Kündigung des Jobs, durch riskante finanzielle Entscheidungen und andere Weichenstellungen, die oft scheinbar völlig ohne Vernunft und wie aus heiterem Himmel getroffen werden. All das kann Beruf und Familie massiv beeinträchtigen und zu einem enormen Leidensdruck führen.
In den depressiven Phasen zeigen sie die für eine Depression typischen Symptome wie
In den manischen Phasen kann sich dieser Zustand in das komplette Gegenteil verkehren. Die Erkrankten
In dieser Phase des "Abgehobenseins" erkennen Menschen, die unter einer bipolaren Persönlichkeitsstörung leiden, nicht, dass sie krank sind. Ihr Empfinden signalisiert das Gegenteil: Sie fühlen sich stark, tatkräftig und haben das Gefühl, dass nichts und niemand sie bremsen kann. Rationale, für Außenstehende nachvollziehbare Gründe für dieses Verhalten gibt es meist nicht.
Wer manisch-depressiv ist, also an einer bipolaren Störung leidet, erlebt Stimmungsschwankungen sozusagen wie einen Orkan, dem man sich hilflos ausgeliefert fühlt. Die Beschreibungen "zu Tode betrübt" oder "himmelhoch jauchzend" sind keine leeren Floskeln, wenn es darum geht, diesen Zustand zu erahnen. Die Erkrankten fallen von einem Extrem in das andere.
Eine Reha kann für Menschen, die unter einer affektiven bipolaren Störung leiden, ein sehr wertvoller Therapiebaustein sein. Doch das gilt nicht in jedem Fall. Wer sich gerade in einem akuten Schub befindet, ist nicht in der Verfassung für eine erfolgreiche psychosomatische Rehabilitation.
Erst wenn der Schub abflaut und der Patient in einer symptomfreien Phase ist, sollte mit der Reha gestartet werden. Jetzt kann er damit beginnen, sich mit den psychosomatischen Zusammenhängen seiner Erkrankung auseinanderzusetzen. Die Beschwerdefreiheit ist wichtig, um jene Faktoren zu erkennen, die sozusagen den Nährboden für das Auftreten manischer und depressiver Phasen bereiten.
Das wichtigste Gesamtziel einer Reha bei depressiv-manischen Störungen ist eine Verbesserung der Krankheitseinsicht. Der stationäre Aufenthalt kann den Patienten für einen besseren Umgang mit seiner Erkrankung motivieren.
Die Rehabilitation bei manisch-depressiven Erkrankungen ist ein wichtiger Schwerpunkt der im nördlichen Bayern gelegenen psychosomatischen Klinik Bad Bocklet. Dabei hat das psychosomatische Team der Klinik immer das Gesamtbild der Erkrankung vor Augen: Nicht nur der Körper, auch der Geist und die Seele werden in das Therapiekonzept einbezogen. Zum Erfolg der Therapie tragen die langjährige Erfahrung der Klinik bei bipolaren Störungen ebenso bei wie die konsequente Einhaltung aller wichtigen und etablierten Therapiestandards. Vor allem aber wird die Erkrankung fächerübergreifend behandelt, wann immer dies notwendig und sinnvoll ist. Damit ist die psychosomatische Reha immer dann das Mittel der Wahl, wenn ambulante Therapien an ihre Grenzen stoßen.
Viele Patienten profitieren schon alleine aufgrund der Distanz zum Alltagsleben. Die räumliche Trennung erleichtert es ihnen, krankmachende Strukturen und krankmachendes Verhalten besser zu erkennen. Oft entwickelt sich die Motivation dafür, sich besser um sich und seine Erkrankung zu kümmern, erst aus der Distanz.
Der schützende Raum der psychosomatischen Klinik sorgt dafür, dass diese Distanz nicht als weiterer Stressfaktor erlebt wird, sondern im Gegenteil als erster, wichtiger Anstoß für ein besseres Leben mit der Erkrankung.
Als sehr hilfreich wird oft der Austausch mit anderen Menschen empfunden, die ebenfalls unter einer manisch-depressiven Erkrankung leiden. In Rahmen der Rehabilitation können Patienten mit einer manisch-depressiven Erkrankung in Kleingruppen ihre Erfahrungen austauschen. Unter psychotherapeutischer Anleitung werden zudem Krankheitsursachen und Behandlungsmöglichkeiten erläutert.
Ziel ist der bessere Umgang mit der Erkrankung. Jeder Reha-Patient kann mit Hilfe der Gruppentherapie so etwas wie ein Experte seiner eigenen Störung werden. Er oder sie soll dadurch in der Lage sein, etwaige Vorzeichen einer neuerlichen manischen oder depressiven Phase bereits im Vorfeld zu erkennen, um rechtzeitig mit einer Behandlung gegensteuern zu können.
Die medizinische Rehabilitation von bipolar erkrankten Menschen ist also in erster Linie eine Hilfe beim Erlernen des Umgangs mit der Erkrankung. Sie kann dazu beitragen, dass die Patienten ihre Störung als etwas begreifen, das zu ihrem Leben dazugehört und das sie bewältigen können. Ziel ist, die Erkrankung weniger belastend zu machen und dauerhaft die Lebensqualität zu erhöhen.
Wer dieses Ziel erreicht, hat viel gewonnen, auch wenn die Erkrankung immer Teil seines Lebens bleiben wird. Denn die Folge einer schlecht therapierten bipolaren Störung dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Wer gut mit seiner Erkrankung umgeht und diese adäquat behandeln lässt, gewinnt viel Lebensqualität. Zudem sollte man nicht außer Acht lassen, dass eine unbehandelte manisch-depressive Erkrankung die Lebenszeit verkürzen kann - aufgrund des im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutlich erhöhten Suizidrisikos und auch aufgrund von körperlichen Erkrankungen (vor allem des Herz-Kreislauf-Systems).
Erschwerend ist die Tatsache, dass eine bipolare Störung oft lange unerkannt bleibt. Häufig vergehen viele Jahre zwischen dem ersten Krankheitsschub und der korrekten Diagnose. Umso wichtiger sind die Leistungen, die hier die moderne medizinische Rehabilitation anbietet.
Auch sie kann das Risiko von erneuten manischen oder depressiven Schüben nicht eliminieren. Die Reha ist aber ein überaus wichtiges Instrument, um einen günstigen Verlauf der Erkrankung zu fördern und darauf hinzuarbeiten, dass ein möglichst langer Zeitraum zwischen den belastenden Episoden (oft mehrere Jahre) liegt.
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Zusatzbezeichnungen:
Suchtmedizin
Telefon: 09708 79-4491
E-Mail: sek-psycho@kbb.de
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