Sie möchten Ihre Reha- oder Kur richtig beantragen? Hier finden Sie Informationen und Hilfe beim Ausfüllen des Reha-Antrags.
Allgemeines
Rehakliniken
Rehazentrum
Was verleiht Menschen Stärke in Situationen, in denen ihr Wohlergehen und ihre psychische Gesundheit massiv bedroht sind? Wie ticken Zeitgenossen, die gegen Stress regelrecht geimpft scheinen? Warum werfen Schicksalsschläge manche aus der Bahn, während andere sich davon nicht unterkriegen lassen?
Diesen Fragen gehen Vertreter der Humanwissenschaft nach, die sich dem Konzept der Resilienz verschrieben haben. Es hat viele Entwicklungspsychologen beflügelt, ermöglicht es doch eine ganz neue Art des Denkens. Unter Resilienz versteht man die oft eindrucksvolle Widerstandskraft einiger Menschen gegenüber psychologischen, biologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken. Sie verfügen über Kräfte, die sie gestärkt aus Krisen und Belastungen hervorgehen lassen und sind in der Lage, auf belastende Lebenssituationen flexibel zu reagieren.
Auf diese Flexibilität weist schon die ursprünglich aus der Werkstoffphysik stammende Bezeichnung der Strömung hin, die sich vom lateinischen "resilire" für "zurückspringen", "abprallen" ableitet. Damit wurde die Eigenschaft elastischer Materialien wie Gummi, nach Momenten extremer Spannung unversehrt zurückzuschnellen, bezeichnet. Im Englischen steht "resilience" für Spannkraft, Elastizität und Widerstandsfähigkeit.
Resilienz im psychologischen Sinn ist die Fähigkeit eines Menschen und besonders eines Kindes, ohne Verhaltens- und andere Störungen aus belastenden Lebensumständen hervorzugehen.
Der wissenschaftlich untermauerte Blick auf die Stärken und nicht wie lange Zeit üblich auf die Schwächen des Menschen gelang erstmals der amerikanischen Entwicklungspsychologin Emmy Werner.
Emmy Werner und weitere Wissenschaftler, die in eine ähnliche Richtung forschten, sind die Pioniere der sogenannten Resilienzforschung. Ihr Ziel ist es, herauszufinden, was Menschen auch unter sehr schwierigen Lebensumständen gesund hält. Nicht Krankheit, Störungen und Defizite bzw. ihre Behandlung stehen im Mittelpunkt. Vielmehr geht es um positive Ressourcen des Menschen, und dabei konzentriert sich die Forschung schon lange nicht mehr nur auf die kindliche Entwicklung, sondern zunemend auch auf die Resilienz der Erwachsenen.
Zurück zu den Anfängen: Werner und ihr Team verfolgten 40 Jahre lang die Entwicklungsverläufe von rund 700 Kindern, die 1955 auf der Hawaii-Insel Kauai geboren wurden. Jeder Dritte dieser kleinen Hawaiianer wuchs unter sehr schwierigen Bedingungen auf, was ihre Entwicklung oft negativ beeinflusste. Für die Forscher unerwartet entpuppte sich allerdings jedes dritte "Risiko-Kind" als erstaunlich widerstandsfähig.
Wie lässt sich das erklären? Ein Teil der von Werner und ihren Mitarbeitern untersuchten Kinder verfügte offenbar über so etwas wie psychische Immunität. Sie erweisen sich als resilient gegenüber den Risiken, die viele ihrer Altersgenossen negativ beeinflussten. Das bestätigen auch Längsschnittstudien in Philadelphia, Virginia, Minneapolis und Maryland, die ähnliche Ergebnisse brachten. Selbst unter den Waisen, die unter schrecklichen Bedingungen in den Heimen des rumänischen Diktators Ceausescu heranwuchsen, fand man eine erkleckliche Zahl, die sich zu zufriedenen, eigenständigen Erwachsenen entwickelt hatte.
Auch in Deutschland wurde das Phänomen der Resilienz wissenschaftlich untersucht. Eindrucksvolle Ergebnisse brachte zum Beispiel die sogenannte Mannheimer Risikokinderstudie.
Die beobachteten Kinder wuchsen unter widrigsten Bedingungen auf:
Resilienz macht sich nach den bislang vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen vor allem in drei Ausprägungen bemerkbar:
Die bisherigen Forschungserkenntnisse weisen darauf hin, dass mehrere Faktoren die Entwicklung eines seelischen "Schutzpanzers" ankurbeln. Zum einen sind es bestimmte Erbanlagen. Resiliente Jugendliche erweisen sich als besonders lebensbejahend. Sie zeigen sich schon als Kleinkinder aktiv sowie liebevoll und gutmütig im Umgang mit ihren Mitmenschen. Sie bringen ein ausgeglichenes und geselliges Temperament mit und beweisen in der Schule Leistungsbereitschaft und Eigenverantwortung. Dabei zeigen sie oft ein besonderes Geschick darin, sich eine Umwelt oder Beziehungspersonen auszuwählen, die ihren Fähigkeiten und ihrem Selbstbewusstsein gut tun. Das können Lehrer oder andere Bezugspersonen außerhalb der problematischen Kernfamilien sein.
Dazu kommt ein starkes Vertrauen resilienter Menschen in ihre eigenen Kräfte und die Überzeugung, sich wirksam selbst helfen zu können - eine Mischung aus praktischer Intelligenz, Selbstvertrauen und der Fähigkeit, Probleme zu lösen. All das sind mächtige innere Schutzfaktoren, die in schwierigen Lebensumständen Stärke verleihen. Vor allem glauben robuste Menschen an die Wirksamkeit ihrer Handlungen. Sie schreiben Erfolge eher ihrem Können und Misserfolge eher dem Zufall zu. Ihr Selbstwertgefühl ist also nicht unbedingt an Erfolge geknüpft. Sie haben die Gabe, Chancen wahrzunehmen und sich realistische Ziele zu setzen. Bei Krisen verharren sie nicht in den Rolle des Opfers nach dem Motto "Ich kann nichts dafür; die Umstände sind eben so". Ihr Optimismus verlässt sie auch in harten Zeiten nicht.
Resilienz ist nicht nur eine Frage des Erbguts, sie lässt sich in gewissem Maß erlernen und trainieren. Auch Erwachsene können damit ihre eigenen Werkzeuge und Mechanismen für den Umgang mit schwierigen Situationen finden. Resilienz-Strategien helfen dabei, Handlungsmöglichkeiten zu erkennen, Grenzen zu ziehen und somit Überforderung zu vermeiden. Auch das Annehmen von Dingen, die man nicht ändern kann, wird durch die Resilienzförderung erleichtert.
Der amerikanische Berufsverband der Psychologinnen und Psychologen hat eine Handlungsanleitung für das Stärken von Resilienz herausgegeben.
Darin werden folgende fördernde Verhaltensweisen empfohlen:
Was in der Theorie einfach klingt, ist in der Praxis allerdings oft nicht so leicht umzusetzen. Und auch für Resilienzförderung gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wer mit diesem Konzept Erfolg haben will, braucht Geduld, oftmaliges Trainieren sowie professionelles Coaching und Unterstützung.
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Zusatzbezeichnungen:
Suchtmedizin
Telefon: 09708 79-4491
E-Mail: sek-psycho@kbb.de
Informationen zum Reha-Ablauf
Sie möchten Ihre Reha- oder Kur richtig beantragen? Hier finden Sie Informationen und Hilfe beim Ausfüllen des Reha-Antrags.
Sie haben die Möglichkeit als Begleitperson zur Reha gemeinsam mit Ihrem Partner an der Reha teilzunehmen und beispielsweise Ihre Gesundheit checken zu lassen.
In unserem Downloadbereich können Sie unsere aktuellen Flyer und Prospekte zur Kur & Rehabilitation kostenfrei herunterladen.
Damit Sie Ihre Rehamaßnahme bei uns durchführen können, haben wir einige Infos zum Wunsch- und Wahlrecht zusammengestellt.
Weitere psychosomatische Seiten
Highlights Bad Bocklet
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen