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Schmerzen im Rücken sind weit verbreitet, aber kein Schicksal, das man einfach hinnehmen muss. Es gibt wirkungsvolle Behandlungsmöglichkeiten. Je früher die Therapie gegen Rückenschmerzen beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
Der Rückenschmerz ist so etwas wie ein Volksleiden. Es gibt wohl nur sehr wenige Menschen, die von sich behaupten können, dass sie noch nie Probleme "mit dem Kreuz" hatten. Selbst junge Menschen sind davor nicht gefeit: So zeigte etwa eine Studie, dass schon jeder zweite 14- bis 17-Jährige innerhalb der letzten drei Monate Probleme mit dem Rücken hatte.
Nicht jeder Rückenschmerz ist ein Fall für den Arzt. Häufig vergehen die Beschwerden ähnlich wie ein Schnupfen nach kurzer Zeit von selbst. Oft unterstützt Wärme gegen Rückenschmerzen - etwa in Form eines Bades oder einer Wärmeflasche. Auch Wärmepflaster, Einreibung mit ätherischen Ölen und freiverkäufliche Schmerzmittel aus der Apotheke leisten gute Dienste. Das alles gilt jedoch nur für unkomplizierte Rückenschmerzen. Denn akute Beschwerden - etwa nach einem Sturz - sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden, um zum Beispiel einen Bruch auszuschließen. Vorsicht ist auch dann angesagt, wenn ein Patient an einer Krebserkrankung gelitten hat, oder wenn neben Rückenschmerzen auch in einem oder beiden Beinen Beschwerden auftreten (Lähmungen, Gefühlsstörungen und/oder Kraftverlust).
Bei der Einschätzung der Ernsthaftigkeit der Beschwerden hilft es, darauf zu achten, wann die Beschwerden auftreten, bzw. wann sie besonders intensiv sind. Werden die Rückenschmerzen bei Bewegung stärker, lässt das eher harmlose Schmerzen vermuten, wie sie etwa durch Muskelverspannungen entstehen. Wer das an sich beobachtet, sollte dennoch ein Schonverhalten vermeiden. Vorsichtiges Bewegen vertreibt in diesem Fall den Schmerz rascher als der Versuch, sich möglichst wenig zu bewegen.
In den meisten Fällen verschwinden akute Rückenschmerzen so plötzlich, wie sie aufgetreten sind. Doch leider ist das nicht immer so. In etwa jedem zehnten Fall dauert der Schmerz länger als drei Monate an; er wird also chronisch. Ist es einmal so weit, häufen sich meist auch die Fehltage im Job. So zeigen etwa die Daten der Techniker-Krankenkasse, dass Rückenschmerzen zu besonders lang dauernden Krankenständen - im Schnitt rund 18 Tage - führen.
Die Tatsache, dass Rückenschmerzen chronisch werden, hat mit dem Schmerzgedächtnis unseres Körpers zu tun: Es erinnert sich durch die langen Schmerzphasen sozusagen an diesen unerfreulichen Zustand und leistet diese Erinnerungsarbeit sogar dann, wenn die Ursache des Schmerzes gar nicht mehr vorhanden ist.
Die Schmerzempfindlichkeit gerät dauerhaft aus dem Lot, wodurch die chronischen Rückenschmerzen entstehen. Die Ursache dafür liegt in den Nervenzellen: Sie verändern sich, wenn sie über längere Zeit immer wieder Schmerzimpulsen ausgesetzt sind und bilden Rezeptoren, die schon bei schwachen und manchmal sogar bei fehlenden Reizen Schmerzsignale an das Gehirn weiterleiten.
Ist das der Fall, leidet der Betroffene nicht einfach "nur" an Rückenschmerzen, sondern an einer Schmerzkrankheit, einem eigenständigen Krankheitsbild. Wer davon betroffen ist, empfindet Schmerzen, für die es augenscheinlich keine Ursache gibt. Schmerz ist nicht länger ein wichtiges Warnsignal, sondern ist selbst zur Krankheit mutiert.
Auch wenn eine ursächliche Heilung des chronischen Rückenschmerzes oft nicht möglich ist, gibt es doch viele Optionen, um die Lebensqualität schmerzgeplagter Menschen zu verbessern.
Als hilfreich hat sich die sogenannte "multimodale Schmerztherapie" erwiesen. Sie besteht, wie der Name schon andeutet, aus mehreren Bausteinen: Nicht nur Arzneimittel kommen zum Einsatz, sondern auch nicht-medikamentöse Therapien wie
Rückenschmerz-Patienten, die von der multimodalen Schmerztherapie profitieren, werden daher nicht nur von Medizinern, sondern auch von Psychotherapeuten und Physiotherapeuten betreut.
Der Erfolg dieses Therapieansatzes kann sich sehen lassen. Allerdings ist auch durch dieses Konzept eine langfristige, dauerhafte Heilung nicht möglich. Dennoch ist sie für chronische Rückenschmerz-Patienten überaus wichtig und sinnvoll. Denn sie hilft dann, wenn die Schmerzen besonders heftig sind und die Betroffenen dadurch an die Grenze ihrer Belastungsfähigkeit kommen. Die Therapie ermöglicht so etwas wie einen "Urlaub vom Schmerz", was enorm wichtig ist, um wieder neue Kraft zu tanken und neuen Mut zu finden. Haben die Erkrankten die Schmerzen im Griff, kann der Alltag wieder besser gemeistert werden und mitunter eröffnen sich neue, erfolgreiche Wege im Umgang mit dem Schmerz.
Vorsichtig eingesetzte Schmerzmittel sind ein möglicher Therapiebaustein. Sie können verhindern, dass der Rückenschmerz permanent das Leben beeinträchtigt. Medikamente, die den akuten bzw. chronischen Rückenschmerz stoppen oder lindern, werden als Analgetika bezeichnet. Bei Rückenschmerzen werden unter anderem schwach wirksame Analgetika wie Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (kurz ASS), ein weit verbreiteter schmerzstillender Wirkstoff, eingesetzt. Diese peripher wirksamen Analgetika funktionieren in der Körperperipherie und sorgen für eine Blockierung der Schmerzweiterleitung. Auch Medikamente wie Flupirtin, die zugleich schmerzstillend und muskelentspannend wirken, kommen zum Einsatz.
Ein weiterer Baustein der Schmerztherapie bei Rückenschmerzen können Antidepressiva sein. Wer ständig Schmerzen leidet, kann depressiv werden. Umgekehrt können Depressionen Schmerzen aber auch erst hervorrufen. In beiden Fällen nützen Antidepressiva, die auch bei rein körperlichen Schmerzen helfen. Antidepressiva wirken nämlich schon in geringen Dosierungen schmerzstillend. Daher werden Antidepressiva schon lange zur Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzzuständen eingesetzt.
Wird damit keine Linderung erzielt, werden bei starken Schmerzen auch die sogenannten Opioide verschrieben. Das sind Schmerzmittel mit morphinartiger Wirkung, die wegen möglicher Nebenwirkungen und der Gefahr einer Medikamenten-Abhängigkeit nur zeitlich befristet eingesetzt werden sollten. Sie docken an den sogenannten Opioidrezeptoren der Nervenbahnen an und dämpfen so die Weiterleitung von Schmerzen an das Gehirn und das Rückenmark.
In der Regel wird zuerst ein schwach wirksames Opiat versucht. Erreicht man damit keine Linderung, kann ein stark wirksames Opiat eingesetzt werden. Für diese Arzneimittel ist ein spezielles Rezept - ein sogenanntes BtM-Rezept (Betäubungsmittel-Rezept) - vorgeschrieben.
Akute Rückenschmerzen lassen sich auch durch das Einspritzen von örtlichen Betäubungsmitteln in sogenannte Triggerpunkte lindern. Als Triggerpunkte werden überempfindliche Stellen in einer tastbaren Muskelverhärtung bezeichnet. Die Betäubung wirkt auf übererregte Nervenfasern. Der Arzt kann zudem entzündungshemmende und abschwellende Substanzen spritzen. Das alles unterbricht die stetige Spirale aus Entzündung und Schmerz.
Injektionen können ein wichtiger Baustein der Schmerztherapie sein. Wie bei allen medikamentösen Maßnahmen ist es aber auch in diesem Fall wichtig, die Bewegungs- und Entspannungstherapie nicht zu vernachlässigen.
Eine weitere Therapiemöglichkeit ist ein Schmerzpflaster, welches die Schmerzen für rund zwölf Wochen lindern kann. Allerdings spricht nicht jeder Rückenschmerz-Patient auf diese Behandlungsmethode an. Zudem schaltet es den Schmerz meist nicht vollständig aus.
Das Pflaster enthält den schmerzlindernden und durchblutungsfördernden Wirkstoff Capsaicin aus der Chilipflanze in einer weit höheren Dosierung als die bei Muskelverspannung eingesetzten Capsaicin-Cremen (8% im Vergleich zu 0,1% Capsaicin). Der Umgang mit Capsaicin ist nicht ungefährlich. Das Pflaster sollte daher nur von einem Arzt oder einer Ärztin verabreicht werden.
Manchmal ist eine Operation bei Rückenschmerzen nötig und sinnvoll. Das ist etwa dann der Fall, wenn damit neurologische Ausfälle behoben werden. Das kann zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall, der einen Druck auf das Rückenmark erzeugt, eine Option sein. In vielen Fällen lassen sich die Erfolgsaussichten einer Operation allerdings schwer einschätzen und vorhersagen, zumal auch die Psyche und das individuelle Verhalten beim Rückenschmerz eine wichtige Rolle spielen. Grundsätzlich abraten muss man von einer Operation, wenn bei bildgebenden Verfahren wie MRT oder Röntgen keinerlei manifesten Veränderungen zu sehen sind.
Vorsicht ist auch bei einigen neuartigen, als heilbringend angepriesenen Operationen angesagt. Wer vor der Entscheidung "OP - ja oder nein?" steht, sollte auf jeden Fall die Meinung eines zweiten medizinischen Experten einholen. Im Falle einer Rücken-Operation sollte aber auch eine fachlich qualitative Rehabilitation nach einer Rücken-Operation in Betracht gezogen werden um den OP-Erfolg weiter zu sichern.
Die beste Methode, um Rückenschmerzen zu verhindern ist Bewegung. Auch Entspannungstraining ist eine wirkungsvolle Präventionsmethode: Egal ob Muskelentspannung nach Jakobson, Autogenes Training oder Yoga - alles, was Stress und Spannung aus dem Körper bringt, kann dazu beitragen, dass Rückenschmerzen erst gar nicht entstehen.
Psychotherapeutische Unterstützung kann ebenfalls hilfreich sein: Sich Probleme mit professioneller Unterstützung von der Seele zu reden, verhindert, dass diese sich auf Umwegen in Form von Rückenschmerzen bemerkbar machen.
Wer heute schon etwas für seinen Rücken tun und aktiv vorsorgen möchte, für den bieten wir in unserem Präventionszentrum ein ausgeklügeltes Rücken-Präventionsprogramm an. Darin findet sich ein bunter Mix an aktiven und passiven Therapien, mit denen man die Rücken- und Rumpfmuskulatur trainieren - aber auch entspannen kann.
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