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Angst gehört zum Leben: Sie schützt Körper, Geist und Seele davor, sich in bedrohliche und schädigende Situationen zu begeben. Angst an sich ist also keineswegs etwas Negatives, etwas, das nicht sein darf und das es grundsätzlich zu therapieren gilt.
Ganz anders sieht die Situation allerdings dann aus, wenn die Angst übermäßig wird, bzw. wenn sie ohne eine tatsächliche Bedrohung auftritt. Ist das der Fall, oder kommt es zu Panikattacken, spricht man von einer Angsterkrankung oder Angststörung. In diesem Fall hat Angst ihre Schutzfunktion verloren.
Die Angststörung zählt zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die Angststörungen treten bei etwa jedem siebten Bundesbürger irgendwann im Lauf seines Lebens auf. Bei jedem Zehnten ist die Angst sogar so stark, dass das ganze Leben etwa durch Vermeidungsverhalten massiv beeinträchtigt ist. Umso wichtiger ist es, dass Ängste behandelt werden. Auch deshalb, weil die Angststörung zu Begleiterkrankungen wie Alkoholsucht, Medikamentenmissbrauch oder Depressionen führen kann.
Angsterkrankungen sind für die Betroffenen oft überaus belastend. Mit der Angst geht häufig ein Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins einher. All das kann zu einer Agoraphobie (Angst vor der Angst) - einer regelrechten Angstspirale - führen, die das Leben immer mehr einschränkt.
Wer von der generalisierten Angststörung betroffen ist, lebt kaum im Jetzt, sondern vor allem in einer unkontrollierbaren, von Schreckenszenarien befrachteten Zukunft. Die Erkrankten verspüren über einem Zeitraum von mindestens sechs Monaten eine deutliche, die Lebensqualität massiv einschränkende Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen in Hinblick auf alltägliche Ereignisse und Probleme. Das ständige Grübeln und Sorgen kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Um potenzielle Risiken auszuschalten, verzichten die Erkrankten auf Reisen, auf berufliche Veränderungen und auf wichtige Vorhaben wie etwa den Kauf einer Immobilie.
Oft präsent bei dieser Angststörung, die auch als Angstneurose bezeichnet wird, sind körperliche Beschwerden wie:
Panikstörungen sind schwere, scheinbar wie aus heiterem Himmel auftretende Angstattacken. Diese Angsterkrankung macht sich durch
bemerkbar.
Aufgrund der damit einhergehenden starken Angst werden diese Panikstörungen auch als Angstanfälle bezeichnet.
Die begleitenden Panik-Symptome erreichen innerhalb von Sekunden oder Minuten ihren Höhepunkt und können so intensiv werden, dass der Betroffene:
Oft wird in dieser Panik-Phase dringend nach Hilfe verlangt:
Es gibt viele Auslöser, die eine spezifische Phobie / Phobische Störungen entfachen können:
Diese genannten Phobien sind häufig auftretende Vertreter dieser Angststörung. In den meisten Fällen ist die Furcht immer unangemessen und dauerhaft. Bei dieser Form konzentriert sich die Angst vorwiegend oder ausschließlich auf ganz bestimmte Situationen oder Objekte. Meist werden die angstauslösenden Situationen oder Objekte gemieden. Es geht also um ganz bestimmte Angst erzeugende Auslöser. Auch soziale Phobien fallen in diese Kategorie. Darunter versteht man eine starke Furcht vor bzw. die Vermeidung von sozialen Situationen, bei denen man im Zentrum der Aufmerksamkeit steht und die Angst, sich peinlich oder erniedrigend zu verhalten. Kommt es dennoch zu einer Konfrontation mit der angstauslösenden Situation, kann es zu heftigen körperlichen Angstreaktionen wie etwa Herzrasen, Schwindel, Zittern oder Schwitzen kommen. Oft beginnen spezifische Phobien schon in den frühen Jugendjahren. Sie können sich schleichend entwickeln und das Leben mit der Zeit immer stärker dominieren und beeinträchtigen.
Soziale Ängste können ebenfalls sehr belastend sein. Sie treten dann auf, wenn sich die Betroffenen in irgendeiner Weise anderen Menschen aussetzen: durch Äußerungen, Vorträge, oder wenn sie in einer anderen Weise im Mittelpunkt stehen. Bei der sozialen Phobie ist immer die Angst präsent sich lächerlich zu machen, zu versagen, zu erröten oder etwas Peinliches zu tun. Soziale Phobien zeigen sich oft schon in der frühen Jugend durch starke Schüchternheit oder Zurückhaltung. Wie bei der Agoraphobie kann es auch hier zu einer Angstspirale - zur Angst vor der Angst - kommen.
Diese Erwartungsangst der Sozialphobie führt dann zu jenen nach außen sichtbaren Symptomen, die die Betroffenen um allen Preis vermeiden möchten:
Die Betroffenen tun alles, um diese "verräterischen" Symptome der sozialen Phobie nicht augenfällig werden zu lassen. So werden etwa aus Angst vor dem Zittern der Hände Situationen gemieden, in denen man vor den Augen anderer trinken, essen oder eine Unterschrift leisten muss. Viele Soziophobiker versuchen, ihre starken Angstreaktionen mittels Alkohol zu dämpfen und leichter zu ertragen.
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