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Eine Depression ist ein sehr vielschichtiges Leiden, das in jedem Alter auftreten kann. Betroffene sind niedergeschlagen, erschöpft und antriebslos, sodass über kurz oder lang auch das soziale Umfeld unter der psychischen Erkrankung leidet. Ohne Behandlung bessert sich die Depression nur selten von allein, gleichzeitig fällt es vielen Betroffenen schwer, sich Hilfe zu suchen. Meist lässt sich nur eine einzige Ursache als Auslöser der Erkrankung ausmachen. Wir stellen im Folgendem einige der häufigsten Ursachen für Depressionen vor, um erste Anzeichen und typische Symptome einer Depression zu erkennen.
Viele Menschen kommen mit schweren Belastungen zurecht, ohne eine Depression zu entwickeln. Dennoch gibt es bestimmte Risikofaktoren, die eine Depression begünstigen. Neben der genetischen Veranlagung gehören vor allem Stress, seelische Belastungen und ein Mangel an positiven Gefühlen zu möglichen Faktoren, die das Auftreten einer Depression fördern. Aber auch jahreszeitlich bedingte Depressionen sind möglich, die vor allem im Winter auftreten.
Permanente Konflikte in der Partnerschaft, berufliche Probleme, die mit ständiger Überforderung einhergehen oder auch ein schweres Trauma oder der Tod einer nahestehenden Person sind mögliche Auslöser für eine Depression. Eine Besonderheit ist hier die sogenannte Altersdepression, die durch altersbedingte Belastungen und Umwälzungen ausgelöst werden kann:
In jungen Jahren ist auch die Pubertät eine risikoreiche Zeit für das Auftreten einer Depression. Begleitet werden die klassischen Symptome häufig von Schulproblemen, einer erhöhten Aggressionsbereitschaft, Problemen im Elternhaus oder Drogenmissbrauch.
Mangelt es über eine lange Zeit an positiven Gefühlen, fördert auch dieser Umstand eine Depression. Neben ungünstigen Lebensumständen oder einem sozialen Umfeld, in dem es an positiven Rückhalt mangelt, kann dieser Risikofaktor auch in der Persönlichkeitsstruktur einzelner Personen liegen: Individuen, die im Umgang mit anderen Menschen eher zurückhaltend und passiv auftreten, erhalten deutlich weniger positive Rückmeldungen als kontaktfreudige Personen. Fehlt es dann an Optimismus und einem guten Selbstwertgefühl, nehmen negative Gedanken manchmal die Überhand.
Depressionen werden nicht zwangsläufig vererbt. Dennoch zeigen Forschungsergebnisse, dass eine Depression so etwas wie eine Familienkrankheit sein kann: Ist ein Elternteil Mutter depressiv, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind ebenfalls erkrankt, bei 10 bis 15 Prozent – und damit deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung, die bei rund sieben Prozent liegt.
Auch wenn eine Reihe von Genen nachgewiesenermaßen an der Erkrankung beteiligt ist, existiert kein „Depressionsgen“. Vielmehr reagieren einige Menschen durch ein Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn empfindlicher auf belastende Lebensereignisse als andere. Diese sogenannten Neurotransmitter beeinflussen unsere Gedanken, Gefühle und die Art, wie wir Dinge wahrnehmen und erleben. Beim Auftreten einer Depression geraten vor allem die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin aus dem Gleichgewicht. Dabei mangelt es Menschen, die an Depressionen leiden, insbesondere am Glückshormon Serotonin, während Stresshormone im Übermaß vorhanden sind. Vor allem der Spiegel des Stresshormons Cortisol ist erhöht, was zu Ängstlichkeit sowie Schlaf-, Appetit- und Konzentrationsstörungen führen kann. Dieses Ungleichgewicht lässt sich durch die Einnahme von Antidepressiva für gewöhnlich wieder in ein Gleichgewicht bringen und erfolgreich therapieren.
Neben Neurotransmittern können auch Hormone ursächlich für eine Depression sein. Viele Frauen leiden unter einem behandlungsbedürftigen prämenstruellen Syndrom, auch PMS oder PDS genannt. Dieses geht über die relativ häufig auftretenden Stimmungsschwankungen in verschiedenen Zyklusphasen weit hinaus. Teilweise sind die psychischen Folgen einer prämenstruellen Depression so gravierend, dass die Betroffenen ihren Alltag nicht mehr bewältigen können. Wenngleich die Ursachen des PMS noch nicht vollständig erforscht sind, ist höchstwahrscheinlich das Ungleichgewicht der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron (mit-)verantwortlich für dieses regelmäßig wiederkehrende Leiden.
Anzeichen einer Depression machen sich sowohl auf der körperlichen als auch der psychischen Ebene bemerkbar. Nicht immer treten sie so deutlich oder in Kombination auf, dass sie sich ohne eingehende Diagnose einer Depression zuordnen lassen. Oft beginnt die psychische Erkrankung schleichend und droht sich mit anhaltender Dauer chronisch zu verfestigen, wenn die Warnsignale des Körpers ignoriert werden. Da ein Behandlungserfolg wahrscheinlich ist, wenn die Therapie bereits in einem frühen Stadium ansetzt, ist es wichtig, die Frühzeichen zu erkennen.
Bekannt sind im Zusammenhang mit einer Depression vor allem die folgenden Symptome:
Das negative Selbstbild der Betroffenen geht oft einher mit Schuldgefühlen. Manchmal wird sogar die psychische Erkrankung selbst als Ergebnis des eigenen Versagens wahrgenommen. Stetiger Begleiter dieser Symptome sind Grübeleien, die um das eigene Unvermögen kreisen und von Hoffnungslosigkeit begleitet sind. Betroffene empfinden sich als nutzlos, wertlos und als Last für die Angehörigen oder das soziale Umfeld. Insgesamt dominiert ein Gefühl der Sinnlosigkeit, bei dem eine positive Zukunft, Glück und Gesundheit als unerreichbar erscheinen. In Phasen größter Verzweiflung ist daher auch die Tendenz zu Suizidgedanken und -versuchen groß.
Depressionen äußern sich häufig auch in Konzentrationsschwierigkeiten. Die damit einhergehende Vergesslichkeit kann so ausgeprägt sein, dass die Betroffenen vermuten, an einer Demenz zu leiden. Nicht selten fällt es ihnen extrem schwer, vermeintlich einfachste Entscheidungen (wie beispielsweise die Wahl einer Mahlzeit) zu treffen.
Eine große, über lange Zeit anhaltende Traurigkeit, die häufig in Kombination mit Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit auftritt, sind weitere typische Symptome einer Depression. Betroffene empfinden keine Freude mehr. Auch Dinge, die in der Vergangenheit Spaß gemacht haben, rufen nur noch Interessenlosigkeit und Lustlosigkeit hervor. Viele Erkrankte verspüren dabei eine innere Leere und Emotionslosigkeit, unter der auch die Zuneigung gegenüber der Familie und den eigenen Kindern betreffen kann.
Bei Depressionen treten Ängste aller Art als häufiger Begleiter auf: als Angst vor der Zukunft, vor dem Leben und den alltäglichen Herausforderungen, als Angst vor dem eigenen Versagen, vor der Überforderung des sozialen Umfeldes mit der eigenen Erkrankung oder einfach als diffuse Angst. All diese Ängste drücken eine tiefe Ohnmacht und Hilflosigkeit aus, die ebenfalls Merkmale einer Depression sind.
Ein kurzer Depression-Selbsttest kann Ihnen helfen, erste Anzeichen zu entdecken. Berücksichtigen Sie jedoch, dass der Test keine ärztliche Diagnose ersetzt, sondern lediglich Tendenzen aufzeigen kann.
Neben psychischen Symptomen zeigt sich eine Depression auch in verschiedenen körperlichen Symptomen, die zum Teil nur phasenweise auftreten oder Tagesschwankungen unterliegen. Oft sind sie am Morgen am stärksten und verringern sich im Lauf des Tages.
Merkmale sind beispielsweise Antriebslosigkeit und Erschöpfung, oft gekoppelt mit Rastlosigkeit und einer quälenden inneren Unruhe. Schlafstörungen, Kopf-, Rücken- und Magenschmerzen sowie Verdauungsstörungen mit Verstopfung oder Durchfall sind weitere häufige Symptome einer Depression. Begleitet werden diese immer wieder auch von Appetitlosigkeit und sexueller Unlust mit Funktionsstörungen wie etwa Erektionsproblemen. Mitunter beschreiben Betroffene auch ein als bedrückend empfundenes Schweregefühl im Bereich der Brust, das die große Last der psychischen Schwere auf der körperlichen Ebene versinnbildlicht.
Ein Anzeichen einer fortgeschrittenen Depression, das vor allem das soziale Umfeld zu spüren bekommt, ist eine Verhaltensänderung der Betroffenen. Depressive Menschen fühlen sich leicht überfordert und brauchen deutlich mehr Zeit für ihre Arbeit als in gesunden Lebensphasen. Die knappen Energievorräte reichen gerade noch aus, um das Nötigste zu bewältigen.
Betroffene führen daher zunehmend seltener Hobbys und andere Freizeitbeschäftigungen aus – nicht zuletzt deshalb, da diese ohnehin keine positiven Gefühle mehr auslösen. Bei einer schweren Depression wird bereits das Aufstehen zu einem Kraftakt. Kleinste Aufgaben wie das Kaffeekochen oder Zähneputzen sind mit einer extremen Willensanstrengung verbunden und für Betroffene kaum zu bewältigen.
An einer Depression erkrankte Menschen kapseln sich dadurch immer mehr von ihrem sozialen Umfeld ab und lehnen es ab, Beziehungen weiter zu pflegen. Schließlich ist jede Anstrengung, wie etwa ein Kinobesuch, für sie enorm anstrengend und kräftezehrend. Möglich ist aber auch, dass sie sich als Belastung anderer sehen und Begegnungen deshalb meiden.
Psychische (geistige) Symptome bei Depressionen
Schuldgefühle | Hoffnungslosigkeit | Vergesslichkeit | Ängste |
---|---|---|---|
• Selbstvorwürfe • negatives Selbstbild • persönliches Versagen • Gefühl der Sinnlosigkeit • eine positive Zukunft ist undenkbar • Glück und Gesundheit scheinen unerreichbar • Tendenz zu Suizidgedanken / -versuchen | • große Traurigkeit über längeren Zeitraum • Niedergeschlagenheit • kein Empfinden von Freude / Zuneigung • Verlust der Interessen • große innere Leere bis zur Gefühllosigkeit • Gefühl der Nutzlosigkeit / Last für andere | • Konzentrationsschwierigkeiten • Gefühl von „Demenz" • Probleme bei Entscheidungen • Grübeleien | • Angst vor dem „Selbstverlust" durch die Depression • Angst, nicht mehr zurecht zu kommen • Zukunftsängste • Angst vor Herausforderungen • diffuse Angst |
Physische (körperliche) Symptome bei Depressionen
Antriebslosigkeit | Schmerzen | Störungen | sonstige |
---|---|---|---|
• Erschöpfung • Appetitlosigkeit • sexuelle Lustlosigkeit | • Kopfschmerzen • Rückenschmerzen • Magenschmerzen | • starke innere Unruhe • Schlafstörungen • Verdauungsstörungen, Verstopfung oder Durchfall • sexuelle Funktionsstörungen | • Schweregefühl im Brustbereich |
Folge: Verhaltensänderung gegenüber dem sozialen Umfeld
Bei Depressionen ist der Behandlungserfolg wahrscheinlicher und das Risiko von Rückfällen geringer, wenn die Therapie schon in einem frühen Stadium ansetzt, wenn die Erkrankung noch nicht chronisch ist. Abhängig von der Schwere der Depression empfiehlt sich eine medikamentöse Behandlung, eine Psychotherapie oder eine Kombination aus beidem. Das Ziel ist in jedem Fall die Linderung der Symptome oder deren komplette Beseitigung, damit die Betroffenen wieder vollständig am beruflichen und sozialen Leben teilnehmen können.
In den HESCURO Kliniken vertrauen wir auf ein vielseitiges Therapieangebot aus Gesprächsgruppen und Einzeltherapie, Psychoedukation, aber auch Entspannungs- und Bewegungseinheiten, die Betroffene gezielt aktivieren und Antriebsschwächen reduzieren. Ein hochqualifiziertes Team aus Ärzt:innen, Physio- und Psychotherapeut:innen und Ernährungsberater:innen begleitet jede:n unserer Patient:innen dabei individuell, um bestmögliche Reha-Erfolge zu erzielen. Daneben bieten wir umfassende Beratungsangebote zu den Themen Gesundheit und Ernährung und unterstützen unsere Patient:innen zuverlässig bei der beruflichen Wiedereingliederung und sozialen Integration. Die attraktive Natur- und Kulturlandschaft, die unsere Kliniken umgibt, unterstützt den Therapieerfolg dabei positiv und schafft eine Atmosphäre zum Wohlfühlen.
Kontaktieren Sie uns bei Fragen rund um die Antragstellung, die Inhalte einer Depressions-Reha sowie zu weiteren Fragen rund um die Behandlung einer Depression in unseren Rehakliniken.
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