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Fibromyalgie ist auch unter dem Namen "Alles-tut-weh-Syndrom" bekannt, welcher recht gut beschreibt, was viele Erkrankte teilweise am ganzen Körper fühlen und erdulden. Die brennenden und pochenden Muskelschmerzen - ein Hauptsymptom des Leidens, das unter den Sammelbegriff Weichteilrheumatismus oder kurz Weichteilrheuma fällt - können rund um die Uhr auftreten.
Zu Fibromyalgie können an die hundert Symptome - vor allem Muskelschmerzen am ganzen Körper - zugeordnet werden, die sich oft nur schwer diagnostizieren lassen oder als "rein psychisch" missverstanden werden. Man schätzt, dass etwa zwei Prozent der Bevölkerung am Fibromyalgie-Syndrom, kurz FMS, erkrankt sind. Frauen trifft es deutlich häufiger als Männer. In seltenen Fällen erkranken bereits Kinder.
Weichteilrheuma ist ein Sammelbegriff für mehrere rheumatische Krankheiten, die sich an den "weichen" Körperstellen, wie z.B. der Muskulatur, den Sehnen und Bändern oder dem Unterhautfettgewebe ausbilden. Somit grenzt sich der Weichteilrheumatismus begrifflich von den knöchernen ("harten") Rheuma-Erkrankungen wie Wirbelsäulen- oder Gelenkrheuma ab. Weichteilrheuma ist also auch keine von der WHO anerkannte ICD-Dignose, sondern lediglich als Oberbegriff zu verstehen.
Nach den Ursachen der Fibromyalgie wird nach wie vor geforscht. Eine mögliche Theorie für die Entstehung der Muskelrheumatismus-Krankheit ist eine Fehlsteuerung im zentralen Nervensystem aufgrund einer erblichen Vorbelastung in Verbindung mit weiteren Auslösern - wie etwa
Auch Lebensstilfaktoren wie etwa Übergewicht, Bewegungsmangel oder Rauchen dürften eine Rolle spielen. Man geht also davon aus, dass mehrere Faktoren zusammenkommen müssen, damit sich Muskelrheuma entwickelt.
Was die Forschung bereits sicher weiß, ist, dass FMS-Patienten Schmerz anders und viel intensiver erleben als der Durchschnitt der Bevölkerung. So nehmen sie zum Beispiel bereits sanfte Signale wie etwa Dehnungsreize der Muskulatur als schmerzhaft wahr. Dieses erhöhte Schmerzempfinden ist auch als Hyperalgesie bekannt.
Laut der Definition ist Weichteilrheumatismus eine chronische Erkrankung, die sich im Verlauf in unterschiedlichen Schweregraden zeigen kann. Bei einem leichten Verlauf treten vorwiegend Muskel und Sehnenschmerzen auf. Zwischen den Schmerzattacken liegen beschwerdefreie Intervalle. Nimmt die Erkrankung einen schweren Verlauf, zeigen sich die Schmerzen auch in anderen Körperregionen (in Armen und Beinen, Rücken, Schultern, etc.) und zwar praktisch rund um die Uhr.
Bei Weichteilrheuma bzw. Fibromyalgie werden keine entzündungsbedingten Zerstörungen in den Gelenken bzw. im Bewegungsapparat verursacht und auch die Lebenserwartung nicht herabsetzt. Die Erkrankung kann sich besonders nach dem 60. Lebensjahr sogar spontan bessern.
Ganz wichtig für den Verlauf ist in jedem Fall eine möglichst frühzeitige Diagnose und Behandlung. Zwar kann nicht immer eine komplette Beschwerdefreiheit erzielt werden, aber die Chance dafür ist in einem frühen Stadium der Erkrankung deutlich höher. In einem späteren Krankheitsverlauf lassen sich die Weichteilrheuma Symptome oft nur mehr lindern. Doch auch das ist eine sehr große Hilfe für die Betroffenen, die etwa durch den Aufenthalt in einer Fibromyalgie-Klinik lernen, bessern mit ihren Beschwerden umzugehen.
Auf Fibromyalgie spezialisierte Kliniken bieten effektive Therapien zur Schmerzbewältigung an. Sie arbeiten bei einem stationären Aufenthalt zum Beispiel mit Entspannungstechniken, mit Magnetfeldtherapie, mit krampflösenden Medikamenten, Krankengymnastik und anderen Therapiemodulen.