Reha nach einer Chemotherapie

Die Chemotherapie zur Behandlung einer Krebserkrankung ist für Körper und Geist gleichermaßen belastend. Übelkeit und Erbrechen, Haarausfall und anhaltende Ermüdungserscheinungen sind nur einige der möglichen Nebenwirkungen, denen Patient:innen ausgesetzt sind. Dennoch stellt sie oft die einzige vielversprechende Maßnahme dar, um eine Krebserkrankung zu heilen oder das Wachstum eines Tumors zumindest zu verzögern. Eine Reha nach der Chemotherapie kann dazu beitragen, die Begleiterscheinungen zu verarbeiten, neue Kraft zu tanken und die Erfolge der Therapie zu intensivieren.

Was ist eine Chemotherapie?

Eine Chemotherapie ist neben der Strahlentherapie und einer Operation eine feste Säule der Krebsbehandlung. Chemische Therapeutika, sogenannte Zytostatika, sind dabei ein Standard im Kampf gegen bösartige Tumore. Sie wirken als Zellgift, um Tumorzellen an der Teilung zu hindern und sie zum Absterben zu bringen. Die Therapie greift demnach mittels Spritzen, Infusionen oder Tabletten in den Vermehrungszyklus der Krebszellen ein.

Die Chemotherapie zerstört die Krebszellen, aber auch die gesunden Zellen, was zu einigen Nebenwirkungen führen kann.

Nebenwirkungen der Chemotherapie

Die zellschädigende Wirkung der Zytostatika beschränkt sich nicht nur auf die Krebszellen. Auch gesunde Körperzellen leiden unter den Medikamenten. Betroffen sind vor allem jene Zellen, die sich häufig teilen - beispielsweise Blutzellen, Schleimhaut- oder auch Haarzellen. Dadurch kommt es bei einer Chemotherapie zu sehr belastenden Nebenwirkungen, wie etwa:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schleimhautentzündungen
  • Störungen der Blutbildung
  • Haarausfall
  • Ermüdungssyndrom (Fatigue)
Die Chemo ist eine belastende Zeit für Patienten. Viele Betroffene profitieren daher nach einer Chemotherapie von einer onkologischen Rehabilitation.

Nach erfolgreicher Chemotherapie zur Reha

Eine Chemotherapie ist eine sehr belastende Zeit für die Patient:innen. Sie ist nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele eine kräfteraubende Phase auf dem Weg zur Gesundheit. Viele Betroffene profitieren daher nach einer Chemotherapie von einer onkologischen Rehabilitation, die neue Kraft für die Rückkehr in den Alltag und in den Beruf gibt. Die Patient:innen lernen in der Reha nach einer Chemotherapie außerdem, bestmöglich mit ihrer Erkrankung umzugehen und wieder mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Das steigert die Lebensqualität nach der Chemo durch die Rehamaßnahme unter Umständen deutlich. Vor allem aber sichert die Reha den Erfolg der Therapie. Mit ihr sinkt das Rezidivrisiko. Das heißt: Es treten seltener Rückfälle auf.

Die Reha nach der Chemotherapie bietet viele Vorteile

Trotz der offenkundigen Vorteile ist eine Rehamaßnahme für Patient:innen nicht verpflichtend. Allerdings ist es durchaus sinnvoll, sich gründlich über das Potenzial einer Reha nach einer Chemotherapie zu informieren, bevor eine Entscheidung fällt. Schließlich gehen die Erholungs- und Unterstützungsmöglichkeiten, die eine Rehaklinik bietet, weit über einen selbst geplanten Urlaub hinaus.

Die onkologische Reha ist mehr als das, was früher gemeinhin als „Kur“ bezeichnet wurde. Für viele Patient:innen ermöglicht sie einen sanften, kraftspendenden Übergang von der seelisch und körperlich anstrengenden Tumorbehandlung im Krankenhaus zurück in den Alltag. Eine Phase, die Genesende dringend brauchen, um belastende Erfahrungen loszulassen und um neue, positive Dinge in ihr Leben zu integrieren.

Die Kosten der onkologischen Reha

Selbstverständlich entstehen für die Patient:innen keinerlei Kosten. Die Krankenkassen oder die Deutsche Rentenversicherung kommen - abgesehen von der üblichen Zuzahlung - für alle Leistungen der Rehaklinik auf.

Die Reha kann schon während der Behandlung der Chemotherapie über den (Haus) Arzt oder Sozialdienst beantragt werden.

Start der Rehamaßnahme nach einer Chemotherapie

Entscheiden Sie sich für eine Reha, können Sie bereits während der ambulanten oder stationären Chemotherapie mit Ihrem Arzt beziehungsweise Ihrer Ärztin oder den Sozialdienstmitarbeitenden darüber sprechen. Sie haben die Möglichkeit, noch während der Behandlung einen Antrag auf eine Anschluss-Reha oder eine Anschlussheilbehandlung (AHB) zu stellen.

Die AHB (Anschlussrehabilitation) beginnt direkt nach dem Ende der Chemotherapie beziehungsweise spätestens ein bis zwei Wochen danach. Die Voraussetzung dafür ist, dass Sie bereits wieder ausreichend belastbar sind. Das heißt, Sie sollten zum Start der Reha keine intensive Pflege mehr benötigen.
Möchten Sie nach der anstrengenden Chemotherapie noch etwas Zeit verstreichen lassen, bevor Sie mit der Rehamaßnahme beginnen, treten Sie einfach eine klassische Reha zur Krebsnachsorge an. Der Beginn dieser Maßnahme richtet sich ganz nach Ihren Wünschen – und natürlich den Kapazitäten Ihrer Wunsch-Rehaklinik. Den Antrag stellen Sie dann einfach bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin.

Ein Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin unterstützt Sie bei der Entscheidung zugunsten der für Sie günstigeren Variante.

Ablauf der Reha nach einer Chemotherapie

Die onkologische Reha nach einer Chemotherapie dauert in der Regel drei Wochen, bei einer medizinischen Notwendigkeit auch länger. Das bedeutet, dass keine "Standard-Reha" für Patient:innen nach einer Chemotherapie existiert. Jeder Aufenthalt wird individuell an die Bedürfnisse der Genesenden angepasst.

Aufnahme in der onkologischen Rehaklinik

Noch am Anreisetag jedes Patienten und jeder Patientin finden eine ärztliche Untersuchung und ein Aufnahmegespräch statt. Bei diesen Terminen holt der Arzt oder die Ärztin alle wichtigen medizinischen Informationen ein. Zudem dient das Gespräch dazu, die Ziele der Chemotherapie-Reha festzulegen.

Natürlich ist ein generelles Ziel der Reha, die Gesundheit, Aktivität und Leistungsfähigkeit der Patient:innen wiederherzustellen. Doch darüber hinaus hat jede:r Erkrankte spezielle, auf die individuelle Situation bezogene Ziele und Wünsche, die er oder sie erreichen möchte.

Rehamaßnahmen nach der Chemotherapie

Stehen die Therapieziele fest, verordnet der Arzt oder die Ärztin die dafür geeigneten Rehamaßnahmen. Das können individuelle Behandlungen, aber auch Behandlungen in der Gruppe sein. Ängste, Hoffnungen und Probleme, etwa durch körperliche Einschränkungen, werden im geschützten, sicheren Raum der Rehaklinik besprochen und durch Unterstützung und Anregungen der Therapeut:innen begleitet.

Auch Patient:innen ohne massiven Leidensdruck profitieren von der Erfahrung der speziell geschulten Therapeut:innen der Rehaklinik. Mitgefühl und Anerkennung helfen bei der Verarbeitung der Krebserkrankung. Dies ist besonders bei Patient:innen wichtig, die unabhängig von der Krebsdiagnose unter einer psychischen Erkrankung leiden.

Vorträge, wie zum Beispiel Informationsveranstaltungen über eine gesunde Ernährungsweise, sind ebenfalls Teil des Therapieplans, um Körper und Geist nach der Chemotherapie zu stärken.

Bäder, Ergotherapie oder Physiotherapie helfen dabei, die häufig als Nebenwirkung einer Chemotherapie auftretenden Neuropathien zu behandeln. Sie sind wichtige Therapieoptionen bei einer Taubheit in Händen und Füßen sowie dem unangenehmen Kribbeln auf der Haut. Die Maßnahmen setzen die Nerven unterschiedlichen Reizen aus und sorgen dafür, dass die Patient:innen ihre Extremitäten trotz der auftretenden Beschwerden bewegen und sich die Nerven von den Beanspruchungen durch die Chemotherapie erholen. Die Erfahrungen zeigen, dass brennende Schmerzen und Missempfindungen mithilfe dieser Verfahren zurückgehen.

Ein wichtiger Bestandteil der Reha nach der Chemo ist die Minimierung von Nebenwirkungen / Nachfolgen durch gezielte Sport und Bewegungstherapien.

Vertrauen in Körper und Geist zurückgewinnen

Das Urvertrauen in Fähigkeit zur Bewältigung des Lebens, den eigenen Körper und in seine Gesundheit können durch eine Krebserkrankung stark erschüttert werden. Viele Erkrankte geraten infolgedessen in eine Opferrolle und verlieren das Vertrauen in ihre Selbstbestimmung. In der Reha erhalten die Patient:innen die Möglichkeit, sich aktiv mit ihrer Erkrankung und ihrer neuen Lebenssituation auseinanderzusetzen.

Daher ist auch ein Blick auf den Lebensstil der Patient:innen Teil der Rehabilitation. Das Ziel ist die Stärkung des eigenen Bewusstseins, des sogenannten Kohärenzgefühls. Die Betroffenen sollen erkennen, dass sie selbst Einfluss darauf haben, die Erkrankung zu bewältigen und das Risiko ihres Wiederauftretens zu verringern. Sie lernen, den Blick wieder nach vorne zu richten und zur verloren geglaubten Normalität ihres Lebens zurückzukehren.

In diesem Zusammenhang sind auch Bewegung und Sport, die Optimierung der Ernährung und bei Bedarf die Raucherentwöhnung Teile des Therapieplans.

Therapieerfolg durch vielfältige Therapiemöglichkeiten in der HESCURO KLINIK Bad Bocklet

Kompetente Reha Spezialisten für Ihren Therapieerfolg

So vielfältig wie die Therapiemöglichkeiten ist das Netz an Spezialist:innen, das sich in der Rehaeinrichtung um die Patient:innen kümmert. Neben onkologisch geschulten Ärzten und Ärztinnen stehen Psycholog:innen, Physiotherapeut:innen, Ergo- und Sporttherapeut:innen sowie Diätassistent:innen zur Verfügung.

Im Rahmen der Visiten beurteilen Ärzt:innen dabei regelmäßig die Therapiefortschritte der Patient:innen und passen den jeweiligen Therapieplan individuell an. Diese Flexibilität garantiert nicht nur optimale Erfolge, sondern verhindert auch eine Überlastung der Patient:innen. Empfindet eine Person den aktuellen Behandlungsplan als zu dicht, ist jederzeit ein Umschalten auf eine langsamere Gangart möglich.

Reha nach der Chemotherapie in den HESCURO Kliniken

In unserer HESCURO Klinik Bad Bocklet erhalten Sie eine fächerübergreifende Hilfe durch interdisziplinäre Diagnostik- und Therapiebereiche, in denen jederzeit Spezialist:innen aus anderen Fachbereichen hinzugezogen werden können. Kontaktieren Sie uns, um weitere Informationen zur Reha nach einer Chemotherapie zu erhalten.

Rehazentrum Bad Bocklet

Leitung der onkologischen Rehaklinik
Dr. med. Dietmar Brückl
Dr. med. Dietmar Brückl
Chefarzt Innere Medizin

Facharzt für Innere Medizin

Diabetologe (DDG)
Ernährungsmedizin (DGEM)

Zusatzbezeichnungen:
Sozialmedizin

Herr Dr. Sarnyai
Herr Dr. Sarnyai
Oberarzt Innere Medizin
Frau Sietz
Frau Sietz
Sekretariat Innere Medizin

Informationen zum Reha-Ablauf

Reha mit Begleitung

Sie haben die Möglichkeit als Begleitperson zur Reha gemeinsam mit Ihrem Partner an der Reha teilzunehmen und beispielsweise Ihre Gesundheit checken zu lassen.

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Infomaterial

In unserem Downloadbereich können Sie unsere aktuellen Flyer und Prospekte zur Kur & Rehabilitation kostenfrei herunterladen.

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Highlights Bad Bocklet

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