Neues Knie im Februar – Triathlon im Juli

Neues Knie im Februar - Triathlon im Juli

 

Nur fünf Monate nach dem Einsetzen der Endoprothese nimmt Andi Metz an einem Triathlon teil - mit 500 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5,5 km Laufen.

Andi Metz ist im hessischen Mörfelden-Walldorf zu Hause. Gut 20 Jahre plagten ihn Probleme im rechten Knie. Bereits 1985 war ihm der Außenmeniskus entfernt worden. Dennoch trieb der Mittvierziger regelmäßig Sport und nahm sogar zehn Mal am Triathlon seines Heimatortes, am sogenannten MöWathlon, teil. Doch damit, so schien es, sollte es erst einmal vorbei sein. Denn als Metz im Herbst 2021 bei Professor Dr. Christian Hendrich im Orthopädischen Krankenhaus Schloss Werneck vorstellig wurde, stand schnell fest: Der Mann braucht ein neues rechtes Kniegelenk. Das wurde ihm am 2. Februar 2022 dann auch in der Fachklinik eingesetzt.

Nur zehn Tage später schlossen sich drei Wochen Reha an, die Metz in den HESCURO KLINIKEN Bad Kissingen verbrachte. "In dieser Zeit habe ich nur zweimal den Aufzug benutzt: Einmal um das Gepäck nach oben und einmal um es nach unten zu bringen, ansonsten bin ich immer durch das Treppenhaus gegangen," erzählt er. Zwar habe er das immer sehr vorsichtig und ganz bewusst im Wechselschritt getan, doch die Physiotherapeuten hatten kein gutes Gefühl dabei und wiesen ihn nicht selten auf die möglichen Folgen hin. "Trotzdem ließ ich mich nicht davon abbringen. Genauso wenig davon, im Speisesaal keine Krücken zu verwenden, sondern mein Essen immer selbst an den Tisch zu bringen," berichtet der Patient.

Nachdem die Fäden gezogen waren, durfte Metz wieder schwimmen gehen. "Das hat von Beginn an mit Kraulbewegungen erstaunlicherweise gut funktioniert", schätzt er heute ein. Bereits am 27. Februar, keine vier Wochen nach der OP, ist er dann zu einer ersten großen Walking-Tour zum Bismarckturm aufgebrochen. "Am Ende waren es etwas über sieben Kilometer, bei denen ich immer wieder versucht habe, auch mal ohne Krücken zu laufen", berichtet er. Eine weitere Tour mit etwa gleicher Entfernung sollte folgen.

Letztendlich war er froh, die Klinik nach drei Wochen Aufenthalt wieder gut zu Fuß verlassen zu können. "Ein großes Kompliment an die Rehaklinik, die mir sehr viel geholfen hat", schreibt er heute. Zu Hause angekommen, hat er gleich das Mountainbike aus dem Schuppen geholt, um zu sehen, ob er damit schon fahren kann. Lediglich ein paar Einstellungen musste er verändern, aber dann waren erste Fahrversuche möglich. "Als im Lauf der Zeit die Radstrecken immer länger wurden, stellte ich mir die Frage: Wann ich es das erste Mal mit dem Laufen versuchen kann", erzählt Metz. Denn seinen Traum, am diesjährigen Triathlon in seiner Heimatgemeinde teilzunehmen, den hatte er nicht aufgegeben. Im Gegenteil.

Am 25. Mai war es dann so weit: "Ich habe ich mich das erste Mal auf unser Laufband getraut." Metz begann ganz langsam mit einer Geschwindigkeit von drei Stundenkilometern, die er nach 25 Minuten auf acht Stundenkilometer steigerte. "Davon völlig euphorisiert fuhr ich mehr als 40 km mit dem Rad und kraulte noch weitere 500 m im Schwimmbad. An diesem Tag glaubte ich das erste Mal daran, dass ich es am 17. Juli wirklich über die Ziellinie schaffe."

 

Schon eine Woche später war Metz in der Lage, mit dem Rad 50 km zurückzulegen, was er bis Mitte Juni sogar auf 100 Kilometer steigern konnte. "Das Losfahren war nie leicht, denn das Bein braucht fast immer fast einen Kilometer, bis es sich eingefahren hatte. Viele wären da sicher abgestiegen und hätten es nicht weiter probiert, was aber ein großer Fehler wäre", blickt er zurück. Zum Laufen im Freien traute er sich zum ersten Mal am 22. Juni hinaus und joggte dreieinhalb Kilometer. Dieselbe Entfernung legte er dann noch einmal am 26. Juni zurück, bevor er am 29. Juni die fünf Kilometer schaffte. "Der letzte Test eine Woche vor dem MöWathlon mit sieben Kilometern stimmte mich dann sehr optimistisch, dass sich mein Traum von einer elften Teilnahme erfüllen könnte."

Am Sonntag, den 17. Juli 2022 war es dann so weit! Der Triathlon fand statt - mit 500 m Schwimmen, 20 km Radfahren und fünfeinhalb Kilometern Laufen. Andi Metz ging um 8.45 Uhr am Walldorfer Badesee ins Wasser, setzte sich danach aufs Rad und lief zum Schluss. "Und was soll ich sagen, nach 1:42:26 Stunden durfte ich als 444. glücklich durch den Zielbogen laufen, wobei mir die Zeit und die Platzierung an diesem Tag natürlich völlig egal waren."

Wenn Andi Metz heute zurückblickt, würde er es wieder genauso machen. Ihm haben vor allem das Treppensteigen, die Wanderungen und natürlich das Radfahren geholfen, wieder fit zu werden. "Ich kann nur allen Kniepatienten empfehlen, immer an ihrer Beweglichkeit zu arbeiten und sich nicht von vermeintlichen Einschränkungen abschrecken zu lassen", zieht er sein Fazit.