Der Kopf soll mal Pause machen

Bad Bocklet, 27.12.2022 - Seit 15 Jahren ist Katja Reith als Ergotherapeutin in der Psychosomatischen Abteilung der HESCURO KLINIKEN Bad Bocklet tätig. Nun hat sie erfolgreich eine dreijährige Ausbildung zur Kunst- und Gestaltungstherapeutin absolviert. Ihr Steckenpferd ist die Naturkunst.

Chefarzt Arpad Grec ist begeistert. Weniger von den bunten Farben auf dem Bild, sondern vielmehr von Katja Reith und ihrer Arbeit. "Psychotherapie ist nicht, im dunklen Raum zu sitzen und zu reden. Vielmehr geht es darum, das Gehirn zu stimulieren", ist der Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin überzeugt. Das kann auf vielfältige Weise geschehen, unter anderem mit künstlerischem, gestalterischem Tun. Umso mehr freut es den Chefarzt der Psychosomatischen Abteilung, dass seine Mitarbeiterin Katja Reith nun die dreijährige Ausbildung zur Kunst- und Gestaltungstherapeutin absolviert hat. "Das ist für unsere Arbeit hier sehr wertvoll", fügt er hinzu.

Mehr Hintergrundwissen erfahren

Die Ergotherapeutin gehört schon seit 15 Jahren zum Team. Das gestaltende Arbeiten mit den Patient:innen war bereits Teil ihres Aufgabengebietes. "Doch ich wollte mehr Hintergrundwissen", erklärt Katja Reith. Schließlich reifte das Vorhaben, berufsbegleitend eine Ausbildung zur Kunst- und Gestaltungstherapeutin zu absolvieren. Vor drei Jahren war es so weit, der Kurs startete an der Akademie Heiligenfeld Bad Kissingen. Doch dann kam die Corona-Pandemie und brachte so einiges durcheinander. So fanden die theoretischen Ausbildungsabschnitte teilweise hybrid oder als Online-Seminare statt.

Leibtherapie und Kreativtechniken

Dennoch ist Katja Reith überzeugt, es war eine gute und trotz der Begleitumstände eine sehr praxisbezogene Ausbildung. "Ich konnte viele Selbsterfahrungen sammeln und war in der aktiven Macherrolle", blickt sie zurück. Zudem eignete sie sich viel neues Wissen und Können an, wie etwa im Bereich der sogenannten Leibtherapie. "Dabei geht es in erster Linie um die eigene Körperwahrnehmung und die Selbstfürsorge." Parallel dazu hat Katja Reith auch neue Kreativtechniken gelernt. "Ich fühle mich jetzt sicherer, kann jetzt noch freier reagieren. Außerdem habe ich viele Anregungen und Projektideen mitgenommen", fasst sie die Ausbildung zusammen.

Natur als Therapiepfeiler

Zu dieser gehörte es auch, eine Facharbeit zu schreiben. "Mein Thema war Naturkunst, denn es gibt immer einen Bezug zwischen der Natur und der Kunst", erzählt die frisch gebackene Kunsttherapeutin, die nebenberuflich als zweites Standbein ihre Leidenschaft als Kräuterführerin pflegt. Denn für sie ist die Natur ein wichtiger Therapiepfeiler. Schon oft hat sie mit den Patient:innen Mandalas im Freien gestaltet. "Ich schaue beispielsweise, welche Blätter sie im Wald suchen und verwenden oder mit welchem Baum sie sich identifizieren können", verrät sie. Letzteres wendet sie vor allem zum Einstieg in der Gestaltungstherapie an, um herausfinden, wie sich der Patient, die Patientin im Moment selbst sieht. "Ich als Baum ist eine hervorragende Metapher. Manch einer zeichnet den Baum bis ins kleinste Detail, andere wiederum mit einer weit ausladenden Krone oder auch dürr, ganz ohne Blätter."

Kopf soll Pause machen

Katja Reith geht es bei ihrer Arbeit mit den Patient:innen nicht um das Schaffen von Kunstwerken, sondern vielmehr darum, dass sie sich über das künstlerische Medium ausdrücken können. Viele seien auf das Funktionieren konditioniert und blockiert. "Der Kopf soll mal Pause machen", sagt sie und zeigt verschiedene Kunstobjekte. Aktuell flechten einige Patient:innen Körbe, andere versuchen sich in der Bearbeitung von Speckstein oder in Seidenmalerei. Nebenan befindet sich eine Werkstatt, in der verschiedene Holzarbeiten möglich sind. "Der Patient soll bei uns spüren, es geht um ihn. Er soll seine eigene Situation wahrnehmen und einen Denkanstoß bekommen." Das gelingt vor allem dadurch, dass es von ihr keine Vorgaben gibt, sondern die Aufforderung: "Schaut mal, was Euch für eine Idee kommt.

Was für tolle Ideen die Patient:innen umgesetzt haben, wird beim Gang durch den Raum deutlich: Zahlreiche Bilder und Collagen zieren die Wände. Handgefertigte Skulpturen aus Speckstein stehen in einer Vitrine. Kreativität blitzt hier aus jeder Ecke. Katja Reith lässt stolz ihren Blick schweifen und sagt: "Ich liebe meine Arbeit."

 

Über die Kliniken Bad Bocklet AG

Die Kliniken Bad Bocklet AG betreibt als Unternehmensgruppe mit der Dachmarke HESCURO KLINIKEN staatlich anerkannte private Rehakliniken an den Standorten Bad Bocklet und Bad Kissingen. Patienten aller Rentenversicherungsträger und Krankenkassen werden in beiden Häusern behandelt. Die Schwerpunkte der Anschlussheilbehandlungen, Heilverfahren, und präventiven Gesundheitsleistungen in Bad Bocklet liegen in den Bereichen Innere Medizin/Onkologie, Urologie, Geriatrie, Orthopädie und Psychosomatik. Am Standort Bad Kissingen werden orthopädische Patienten behandelt und therapiert. Im ersten Quartal 2023 nimmt eine geriatrische Abteilung mit 20 Betten ihren Betrieb auf. In Bad Brückenau wird im Sommer 2023 eine Akutklinik für Privatpatienten mit psychischen Erkrankungen eröffnet. Die Unternehmensgruppe versteht sich als regionaler Gesundheitsdienstleister in Unterfranken mit einem überregionalen Einzugsgebiet. Weitere Informationen unter www.hescuro.de

 

Fotos (von Kathrin Kupka-Hahn und Katja Reith):

Die frisch gebackene Kunst- und Gestaltungstherapeutin Katja Reith zeigt Chefarzt Arpad Grec ein farbenfrohes Bild eines Patienten.

 

Pinselcollage

Körbe

Speckstein

Werkstatt

Foto Katja Reith: Mandala

 

Pressekontakt:

Kliniken Bad Bocklet AG

Kathrin Kupka-Hahn

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