9. Herbst-Symposium der HESCURO KLINIK Bad Bocklet

Prof. Dr. Monika Reuß-Borst, Ärztliche Direktorin der HESCURO KLINIK Bad Bocklet und Tagungsleiterin

Aktuelle Entwicklungen in der Diagnose und Behandlung häufiger Erkrankungen waren Thema des 9. Herbst-Symposiums der HESCURO KLINIK Bad Bocklet. Rund 70 Ärztinnen und Ärzte folgten der Einladung von Prof. Dr. Monika Reuß-Borst, Ärztliche Direktorin der Klinik, und kamen im Kursaal Bad Bocklet zusammen. Sie erhielten von namhaften Referierenden wertvolle Informationen zu Diagnose und Therapie gynäkologischer und rheumatischer Beschwerden sowie von Osteoporose und Chronischer Nierenkrankheit (CKD). 

Endometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Der Gebärmutter ähnliches Gewebe siedelt sich an anderen Organen an und verursacht dort mehr oder weniger starke Beschwerden. Schon junge Frauen im gebärfähigen Alter können darunter leiden. Als Therapiemöglichkeiten kommen entweder ein chirurgischer Eingriff oder eine medikamentöse Behandlung in Frage. Dies erläuterte Dr. Anastasia Altides, stellvertretende Leiterin des Zentrums für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin (ZERM) der Universitätsfrauenklinik Würzburg während Ihres Vortrags im Rahmen des diesjährigen Herbst-Symposiums. Eine OP könne zu Verwachsungen führen. Sie rate deshalb zur Medikamentengabe, zumal bei der Hormonbehandlung mit Gestagenen die Möglichkeit für eine Schwangerschaft erhalten bleibe.

Menopause und Rheuma

Prof. Dr. Monika Reuß-Borst, Ärztliche Direktorin der HESCURO KLINIK Bad Bocklet, widmete sich in Ihrem Vortrag dem Zusammenhang von Menopause und rheumatischen Beschwerden. Die sogenannten Wechseljahre führen bei Frauen zu einer Senkung des Östrogenspiegels. Es kann jedoch z.B. bei Brustkrebs auch medizinisch notwendig sein, die Bildung von Östrogen nach der Menopause gänzlich zu unterbinden. In diesen Fällen können sogenannte Aromatasehemmer zum Einsatz kommen. Dies, so die Tagungsleiterin, könne allerdings auch mit negativen Begleiterscheinungen wie Gelenkschmerzen einhergehen: „Wir sehen auch, dass für Frauen die Gefahr, an einer Psoriasis-Arthritis oder einer rheumatischen Arthritis zu erkranken, nach der Menopause steigt." Eine gute Nachricht gibt es aber: Mittlerweile kann Rheuma sehr gut behandelt werden.

Osteoporose – Diagnose und Therapie

Mit dem Thema Osteoporose setzte sich PD Dr. Philipp Klemm, Sektionsleitung Osteologie und Physikalische Medizin der Kerckhoff Klinik GmbH Bad Nauheim, auf der Tagung auseinander. Knochenschwund sei ein normaler Teil des Alterungsprozesses – wie graue Haare, fand er einen anschaulichen Vergleich. Allerdings könne ein Patient auch selbst Einfluss auf das Ausmaß nehmen. Dieses sinke z. B. mit einer kalzium- und Vitamin-D-reichen Ernährung, Bewegung sowie den Verzicht auf Rauchen und Alkohol. Eine weitere positive Erkenntnis: Eine Erhöhung der Knochendichte durch entsprechende Medikamentengabe bedeute immer eine Senkung des Risikos für einen Knochenbruch, unabhängig von der Ausgangsknochendichte. Eine Behandlung lohne sich also in jedem Fall.

Chronische Nierenkrankheit – Diagnose und Therapie

Zur Chronischen Nierenkrankheit (CKD) referierte Prof. Dr. Frank Strutz, Mitglied im Team des Nierenzentrums Wiesbaden und Nephrologe an der DKD Helios Klinik Wiesbaden. Er wies u. a. darauf hin, dass CKD möglicherweise schon bald die fünfthäufigste Todesursache sein werde. Ebenfalls bemerkenswert: Über 80 Prozent der Patienten wissen nicht, dass sie von CKD betroffen sind. Doch einmal erkannt, gibt es auch in diesem Fall einige Möglichkeiten, als Patientin oder Patient den Krankheitsverlauf zu beeinflussen. Neben Medikamenten, zählen dazu wiederum eine gesunde Ernährung und körperliche Bewegung oder auch eine Gewichtsreduktion – eine wichtige Botschaft, welche die Teilnehmenden sicher an ihre Patientinnen und Patienten weitergeben werden.