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Eine Harninkontinenz lässt sich durch die richtige Therapie häufig beseitigten oder wenigstens bessern. Was die Therapie angeht, so gibt es bei diesem Krankheitsbild keine pauschalen Empfehlungen. Jede Behandlung der Harninkontinenz muss individuell auf den Betroffenen abgestimmt werden. Je nach Auslöser des Problems, dem Maß der Beschwerden und auch abgestimmt auf die Lebensumstände des Patienten.
Was tun bei Inkontinenz? Was hilft gegen Harninkontinenz?
Egal, welche Behandlung gewählt wird, so ist es doch immer wichtig, dass der Patient sorgfältig über alle Vor- und Nachteile einer Therapieform informiert wird.
Eine Kräftigung des Beckenbodens ist eine sehr wirksame Therapieform bei Harninkontinenz - nicht nur bei Belastungsinkontinenz, sondern auch bei Dranginkontinenz. Wichtig für den Erfolg ist, dass fachkundige Therapeuten beim Training die Übungen gut und exakt erklärt. Experten für diese Therapieform sind Physiotherapeuten, die mitunter sogar auf Beckenbodentraining spezialisiert sind. In Volkshochschulen oder in Sportvereinen können ebenfalls entsprechende Kurse besucht werden, jedoch sollte man hier ganz besonders auf eine gute Qualifikation des Therapeuten achten. Mitunter werden vom Arzt auch Beckenboden-Einzeltherapien verordnet.
Für diese Therapieform ist oft Geduld erforderlich. Häufig fällt es den Betroffenen am Anfang nicht leicht, die Muskeln des Beckenbodens zu spüren und diese gezielt anzuspannen. Ein Biofeedbacktraining kann dabei ein wertvoller Helfer sein. Dabei führt der Arzt eine kleine Sonde in die Scheide oder den Enddarm ein. Dieses Messgerät zeichnet genau auf, wie erfolgreich das Anspannen der für das Training wichtigen Muskeln ist. Unterstützend dazu kann eine Elektrostimulation eingesetzt werden.
Ein Beckenbodentraining muss über einen längeren Zeitraum erfolgen, um zielführend zu sein. Der Vorteil ist, dass die Betroffenen viele Übungen praktisch jederzeit und unbemerkt von ihrer Umgebung durchführen können.
Für Schwangere empfiehlt sich ein Beckenbodentraining nach Absprache mit der Hebamme oder dem Gynäkologen. Idealerweise beginnt das individuelle Training bereits während der Zeit der Schwangerschaft und geht dann auch nach der Geburt noch weiter.
Übergewicht kann sich auch in Sachen Harninkontinenz negativ auswirken und das Risiko, daran zu erkranken, erhöhen. Daher ist Gewichtsabnahme bei Harninkontinenz eine Therapieoption, die allerdings allmählich durch eine Kombination von ausgewogener Ernährung und Bewegung angegangen werden sollte.
Mitunter kann eine Verhaltensänderung eine Inkontinenz positiv beeinflussen. Ein wichtiges Hilfsmittel dafür und für ein erfolgreiches "Toilettentraining" ist das Miktionsprotokoll, in dem alle Details rund um die Blasenentleerung erfasst werden.
Eine Verhaltensänderung umfasst eine Umstimmung auf "blasengerechte" Trinkmengen, eine Auswahl von geeigneten Getränken und fixe Zeiten für den Gang zur Toilette. Darüber hinaus können kleine Tricks dabei helfen, starken Harndrang zu mildern und den Toilettengang hinauszuzögern. Alle Maßnahmen sollten immer mit dem behandelnden Arzt besprochen und keinesfalls auf eigene Faust umgesetzt werden. So ist es etwa ganz falsch, wenn man versucht, die Trinkmengen möglichst stark einzuschränken. Wird zu wenig getrunken, können weitere gesundheitliche Probleme entstehen.
Die erwähnten Tipps können auch die Ernährung betreffen. So sollte man etwa auf Kaffee oder scharfe Gewürze verzichten, da beides als blasenreizend gilt. Auch Nikotin sollte tabu sein. Hilfreich ist eine gute, regelmäßige Verdauung.
Sind seelische Auslöser mit ihm Spiel oder sogar Hauptursache einer Dranginkontinenz, können das autogene Training und andere Entspannungsverfahren Hilfe bringen.
Eine Verhaltensänderung schließt mitunter auch das Erkennen und Vermeiden von Faktoren ein, die die Inkontinenz fördern - etwa Dauerhusten, ständige Harnwegsinfekte oder das Tragen von schweren Lasten.
Bestimmte Medikamente können unerwünschte Nebenwirkungen haben, die eine Harninkontinenz auslösen oder die Symptome verschlimmern. Ist dies der Fall, kann der behandelnde Arzt unter Umständen ein anderes, besser verträgliches Präparat verschreiben. Man sollte Medikamente aber nie in Eigenregie absetzen.
Medikamente können eine gute Therapie bei Harninkontinenz sein und die Gesundheitssituation verbessern. Weibliche Patienten können vom Wirkstoff Duloxetin profitieren, der zur Therapie einer Belastungsinkontinenz eingesetzt wird. Bei Medikamenten mit diesem Inhaltsstoff handelt es sich um sogenannte Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer. Allerdings können auch bei diesem Präparat unerwünschte Nebenwirkungen auftreten wie etwa Schwindel und Übelkeit. Das Medikament wird daher meist in langsamer Dosissteigerung genommen.
Die sogenannten Anticholinergika werden bei einer Dranginkontinenz verschrieben. Sie wirken dämpfend auf die Muskulatur der Blase. Die Wirkung tritt jedoch langsam über mehrere Wochen hinweg ein. Um festzustellen, ob das Medikament hilft, ist daher eine Einnahme von mindestens vier bis sechs Wochen ratsam. Auch bei diesem Präparat sind unerwünschte Nebenwirkungen möglich - etwa Sehstörungen, Übelkeit, Trockenheit des Mundes, Verdauungsstörungen oder Herzrasen. Anticholinergika dürfen nicht bei bestimmten Herzrhythmusstörungen sowie bei bestimmten Formen des Grünen Stars eingenommen werden. Hilft das Medikament nicht oder nicht ausreichend bzw. treten Nebenwirkungen auf, kann ein Wechsel des Anticholinergikums oder eine Steigerung der Dosis Abhilfe schaffen.
Eine Operation ist bei einer Harninkontinenz immer die letzte Option, nachdem alle nicht-operativen Behandlungsmöglichkeiten (Therapien) versucht wurden.
Ein Abflusshindernis sollte beseitigt, eine Prostatavergrößerung einer Behandlung unterzogen werden. Auch Fisteln gilt es, zu verschließen.
Das Einsetzen eines künstlichen Schließmuskels ist heute eine gängige Standardtherapie, wenn Männer unter einer Belastungsinkontinenz leiden. Bei diesem Eingriff legt der Operateur eine Manschette um die Harnröhre. Diese ist mit Flüssigkeit gefüllt und verschließt mittels Druck von außen die Harnröhre. Bei Bedarf kann über eine im Hodensack befindliche Pumpeinrichtung Flüssigkeit aus der Manschette in einen Speicherballon gepumpt werden. Durch die Harnröhre kann jetzt der Urin abfließen. Anschließend rinnt die Flüssigkeit automatisch aus dem Speicherballon wieder zurück in die Manschette. Auf diese Weise wird die Harnröhre sozusagen abgedichtet.
Dieses System hat sich über lange Jahre bewährt. Laut Langzeit-Studien führt es bei neun von zehn Betroffenen zu einer dauerhaften Behebung des Problems. Der Eingriff hat aber auch Nachteile: Zum einen sind damit hohe Kosten verbunden, zum anderen muss das Material, das ja verschleißt, alle acht bis zehn Jahre ausgetauscht werden. Auch Infektionen und mechanische Irritationen sind möglich. Zudem besteht ein Risiko, dass es zu einer Schrumpfung, einer sogenannten Atrophie der Harnröhre kommt.
Noch ein Wort zum Alter der Patienten: Das Lebensalter sollte heute bei der Wahl der Behandlungsform nicht mehr ausschlaggebend sein. Untersuchungen zeigten keine Unterschiede bei den Erfolgen zwischen älteren und jüngeren Patienten. Beim Einsatz eines künstlichen Blasenschließmuskels muss der Betroffene allerdings geistig und körperlich zur Bedienung des Systems in der Lage sein.
Für die Bewältigung einer Harninkontinenz gibt es eine breite Auswahl von speziellen Helfern: Im Alltag bewähren sich etwa Vorlagen in unterschiedlichen Saugstärken, die es für Frauen und Männer gibt sowie Inkontinenzslips und Einmal-Schlüpfer, in die bereits eine Vorlage eingearbeitet ist. Manche Betroffene kommen mit einem Kondom-Urinal gut zurecht. Das ist eine Art Kondom, das den Urin weiterleitet in einen Beutel, der etwa am Bein befestigt ist.
Beratung bieten zum Beispiel Apotheken. Hilfsmittel gibt es ab einem gewissen Schweregrad der Harninkontinenz auch auf Verordnung. In diesem Fall können die Krankenkassen allerdings festlegen, dass nur Hilfsmittel bestimmter Hersteller vergütet werden.
Betroffene versuchen mitunter, das Problem mit handelsüblichen Monatsbinden in den Griff zu bekommen. Davon wird abgeraten, da diese Produkte nicht auf eine Harninkontinenz abgestimmt sind. Meist speichern sie nicht ausreichend Flüssigkeit, was dazu führt, dass die Haut ständig feucht ist. Auch die Geruchsbindung ist nicht so zuverlässig wie bei Vorlagen, die speziell für eine Inkontinenz konstruiert wurden.
Liegt eine Reflexinkontinenz vor, können spezielle Patientenschulungen die Betroffenen in die Lage versetzen, den Harn bzw. Restharn selbstständig über einen Katheter abzuführen. Der medizinische Fachausdruck dafür lautet "intermittierender Selbstkatheterismus".
Leiden Männer unter dieser Form der Inkontinenz, hilft mitunter eine sogenannte Penisklemme. Dieses Hilfsmittel eignet sich, um etwa bei einem gesellschaftlichen Anlass einige Stunden zu überbrücken. Die Penisklemme gibt es in verschiedenen Modellvarianten. Das Grundprinzip ist immer gleich: Die Klemme dichtet die Harnröhre ab, indem sie Druck von außen erzeugt. Manche Betroffene kommen gut damit zurecht. Mitunter wird dieses Hilfsmittel aber auch als schmerzhaft bzw. der erzeugte Druck als unangenehm empfunden. Ob dieses Hilfsmittel infrage kommt oder nicht, was bei der Verwendung zu beachten ist und welche Kosten damit verbunden sind, sollten betroffene Männer in einem Gespräch mit ihrem Arzt klären.
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