Starke Knochen trotz Rheuma
v.l.n.r.: Irene Scharwies (Vors. AG Alzenau Deutsche Rheuma-Liga, Landesverband Bayern; 3 v.l.), Stefanie Durmatov (Sekretariat der Kaufmännischen Leitung, 4.v.l.) Prof. Dr. Monika Reuß-Borst (Ärztliche Direktorin der HESCURO KLINIK Bad Bocklet und der HESCURO KLINIK Bad Kissingen, 5.v.l. und Dr. Antje Geier; Kaufmännische Leiterin; 6. v.l.) zusammen mit den Teilnehmenden des Patientenseminars in der HESCURO KLINIK Bad Bocklet
Starke Knochen trotz Rheuma
Der Begriff "Rheuma" umfasst eine Vielzahl entzündlicher Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates. Die schmerzhaften Symptome reichen von Bewegungseinschränkungen bis zur dauerhaften Schädigung von Gelenken, Knochen, Muskeln oder Sehnen. Außerdem kann Rheuma Osteoporose, d. h. Knochenschwund, begünstigen. Wie sie dem entgegenwirken können, haben Mitglieder des Landesverbandes Bayern der Deutschen Rheuma-Liga bei einem Patientenseminar in der HESCURO KLINIK Bad Bocklet erfahren
Vor allem ältere Menschen sind von der Diagnose Osteoporose häufig betroffen. Meist setzt der Knochenschwund ohne Vorerkrankung ein, allerdings gilt: Rheumatische Erkrankungen können die Entstehung einer Osteoporose begünstigen oder für einen schwereren Verlauf sorgen. Dazu aber muss es nicht kommen. Dies erfuhren die Teilnehmenden eines Patientenseminars der Deutschen Rheuma-Liga im September bei einem zweitägigen Aufenthalt in der HESCURO KLINIK Bad Bocklet.
Zusammenhang von Rheuma und Osteoporose
Bei Osteoporose nimmt die Knochendichte ab. In der Folge werden Knochen porös und anfällig für Brüche. Bei entzündlichen Rheumaerkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis werden bestimmte Botenstoffe freigesetzt, die den Knochenabbau noch zusätzlich beschleunigen können. Also gilt es, dieses Risiko möglichst zu minimieren. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, so Prof. Dr. Monika Reuß-Borst, Ärztliche Direktorin der HESCURO KLINIK Bad Bocklet und der HESCURO KLINIK Bad Kissingen. Die Fachärztin für Innere Medizin mit Rheumatologie als einem ihrer Behandlungsschwerpunkte stellt fest: "Häufig erhalten Rheumapatienten sogenannte Glukokortikoide, besser bekannt als Cortison. Diese können das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, zusätzlich verstärken. Ziel muss es also sein, Glukokortikoide allenfalls vorübergehend oder nur in geringer Dosis einzusetzen. Auch sollte bei allen Rheuma-Patienten frühzeitig eine Osteoporose-Prophylaxe erfolgen."

Prof. Dr. Monika Reuß-Borst
Unterschiedliche Therapiemöglichkeiten
Es gibt heute eine ganze Reihe medizinischer Präparate, die den Krankheitsverlauf bei Rheuma positiv beeinflussen können. Welches dieser Medikamente konkret zum Einsatz kommen kann, ist in jedem Einzelfall gesondert zu entscheiden. Ist die Rheumaerkrankung gut behandelt und der Patient beschwerdefrei, so ist auch das Risiko für eine Osteoporose deutlich geringer.
Daneben können weitere Maßnahmen dazu beitragen, einer Osteoporose vorzubeugen, erläutert Frau Prof. Dr. Reuß-Borst: " Entscheidend ist bei Osteoporose die Kräftigung der Muskulatur, um Stürze zu vermeiden, die dann oft zu Knochenbrüchen führen. Auch Koordinationstraining ist eine unverzichtbare Maßnahme zur Sturzprophylaxe."
Calciumreiche Ernährung förderlich für die Knochengesundheit
Patienten sollten sich calciumreich ernähren. Dies umfasst vor allem die reichliche Zufuhr von Milch, Käse, Quark sowie auch Mineralwasser mit einem hohen Calcium-Gehalt. Auf eine Calcium-Tablette kann so dann meist verzichtet werden.
Wichtig ist jedoch die Ergänzung von Vitamin D. Hier liegt bei den Betroffenen oft ein Mangel vor. Kommt es trotz aller prophylaktischer Maßnahmen zu einer Osteoporose und gar Fraktur, so können wirksame Medikamente zum Einsatz kommen, die den weiteren Knochenabbau hemmen bzw. auch die Bildung von neuem Knochen fördern. "Rheuma und auch Osteoporose können sehr gut behandelt werden", so das abschließende positive Fazit der Rheumatologin.
