Böser Montag oder fieser Sonntag?

Nicht erst seit Kater Garfield wissen wir, dass Montag der übelste Tag der Woche ist und wir von allen Tagen am meisten Angst vor Montag haben. Das körperliche Befinden ist elend, die Gemütsverfassung miserabel und alle schrecklichen Dinge die passieren können, passieren. Nachdem wir wie Sklaven eine Woche geschuftet haben, reicht das Wochenende nicht aus, um uns zu regenerieren und so können wir uns montags nur unter großen Qualen erneut ins Joch begeben. Vermehrter Alkoholkonsum und ein veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus am Wochenende fallen dann kaum mehr ins Gewicht.

Der schlimmste Tag der Woche: Montag? Sonntag? Oder etwa doch Mittwoch?

Entgegen dieser gefühlten Wahrheit haben schwedische Forscher (vermutlich an einem Montag) herausgefunden, dass Sonntag der schlimmste Tag ist. Der Montagsblues ist schlimm, aber der Sonntagsblues ist schlimmer. Weil wir Sonntag richtig viel Zeit haben, uns vor dem Montag zu fürchten. Und die Angst vor schlimmen Dingen ist bekanntermaßen schlimmer als die Dinge selbst. Amerikanische Forscher haben hingegen den Mittwoch als den schlimmsten Tag der Woche identifiziert, warum auch immer.

Einschränkend zu diesen Studien zu subjektivem Wohlbefinden gilt es jedoch zu sagen, dass die Forschung auf diesem Gebiet auch herausgefunden haben will, dass verheiratete Menschen zufriedener sind als unverheiratete, was irgendwie auch nicht mit der gefühlten Wahrheit übereinstimmt. Deshalb darf man sicherlich auch die Ergebnisse betreffend den schlimmsten Tag der Woche etwas in Zweifel ziehen. Wenigstens darf man sich wundern, wofür Forschungsgelder bewilligt werden und fragen, ob Forscher oft montags krank sind.

Ungleicher Abstand? Na da stimmt doch was nicht!

In diesem Zusammenhang sollte uns auch folgendes metaphysisches Phänomen zu denken geben. Die Strecke von Berlin nach München beträgt 584 km, der Abstand zwischen München und Berlin beläuft sich ebenfalls auf 584 km. Zwischen Erde und Mond besteht ein Abstand von 383 398 km, die Distanz zwischen Mond und Erde macht auch 383 398 km aus. Aber: der Abstand von Montag bis Freitag beläuft sich auf vier Tage, von Freitag bis Montag hingegen nur drei. Da kann doch was nicht stimmen, damit sollte sich die Forschung mal beschäftigen!

Für mich ist in der Top 5 der schlimmsten Tage jedenfalls weiterhin Montag der Sieger. Um jedoch ganz sicher zu gehen, dass Sie keinen schlimmen Tag verpassen, hier noch ein paar Anregungen.

10 Tipps* für eine gelungene Sad Sunday-Bad Monday-Kombination

* Falls noch irgendwelche Zweifel bestehen: das ist Spass! Für "ernst" einfach die 10 Tipps ins Gegenteil verkehren, dann sieht der Montag gleich ganz anders aus.

Tipp 1 bis 3

  • Schlafe sonntags möglichst lang, damit Du den Sonntagabend richtig lange auskosten kannst.
  • Mache Dir sonntags nach dem Aufstehen eine Liste aller schrecklichen Dinge, die nächste Woche auf Dich zukommen und lerne die Liste auswendig
  • Sage die Liste zur vollen Stunde einmal auf

Kater Garfield: "Ich habe Montag".

Tipp 4 bis 6

  • Schiebe alles, was Du Dir für den Sonntag vorgenommen hast, möglichst lange vor Dir her.
  • Stelle Sonntagnachmittag fest, dass das Wochenende praktisch vorbei ist und Du nichts geschafft hast.
  • Bleibe Sonntagabend so lange wie möglich auf, damit Du noch irgendwas vom Wochenende hast. Eventuell hilft Dir Alkohol beim Durchhalten.

Lange durch Fernsehen wach bleiben und das Wochenende richtig nutzen!

Tipp 7 bis 9

  • Stehe am Montag morgen erst auf, nachdem Du mindestens 5x die Schlummerfunktion am Wecker bedient hast. Konzentriere Dich währenddessen auf körperliches Unbehagen wie Übelkeit Kopfschmerzen und den Gedanken "Schon wieder Montag".
  • Sage beim Aufstehen die Liste erneut auf (siehe Punkt 2)
  • Halte den Montag so lange wie möglich auf Distanz indem Du nach dem Aufstehen möglichst lange rumtrödelst und dann hektisch zur Arbeit gehst

Tipp 10

  • Betrete die Firma mit einem total finsteren Gesicht, widerstehe der Versuchung, ein Lächeln zu erwidern und gib zwanghaft fröhlichen Menschen keine Chance, Dir Deinen Montagsblues zu verderbenWie man montags (nicht) zur Arbeit geht (gehen sollte)