Massage ist gut für Körper und Geist

Massage ist gut für Körper und Geist

Bei der Therapie von Beschwerden am Bewegungsapparat spielen Massagen und Physiotherapie eine ganz wichtige Rolle. Nachfolgend finden Sie ein kurzes Interview mit unserem leitenden Masseur- und medizinischen Bademeister der Abteilung für Physikalische Therapie, Herrn Rüdiger Schneiker.

Welche Beschwerden werden mit Massagen behandelt?
Schneiker: Es werden Muskelverspannungen sowie Verhärtungen in der Muskulatur bei physischer und psychischer Überbelastung bzw. Fehlbelastung im Alltag behandelt.

Ist eine Massage gut für den Geist?
Schneiker: Ja unbedingt, viele Patienten bauen durch den persönlichen Kontakt zum Therapeuten ein Vertrauensverhältnis auf.
Dies gibt Ihnen das Gefühl, dass sich jemand um sie kümmert und auch zuhört. Nicht nur der Muskel sondern auch die Seele entspannt.

Was genau passiert bei einer Massage?
Schneiker: Durch die Massage wird die Durchblutung angeregt und gesteigert. Der Muskel wird besser mit Nährstoffen versorgt. Dies führt zur Lockerung und Entspannung der Muskulatur. Die Schmerzen werden dadurch gelindert und die muskuläre Leistungsfähigkeit gesteigert.

Was ist unter einer Lymphdrainage zu verstehen?
Schneiker: Das Lymphsystem ist im Gegensatz zum Blutkreislauf kein geschlossenes sondern ein offenes System. Es hat die Aufgabe, Schadstoffe und Abfallprodukte, die im Bindegewebe entstehen, abzutransportieren. Es hat im Zwischenzellgewebe offene Enden, die sich in kleine Gefäße fortsetzen und über Lymphknoten zum Schluss im großen Venenbogen münden. Durch Entfernen von Lymphknoten (Filterstellen des Lymphgefäßsystems) nach Krebsoperationen, Verletzungen der Lymphgefäße durch Operation oder Brüche, kann es zur Stauung im System kommen. Hier setzt die Lymphdrainage an. Durch gezielte Grifftechniken werden die Stauungen (Ödeme) „wegdrainiert". Je nach Ausmaß des Ödems muss hier mehr oder weniger Druck angewandt werden.
Komplettiert wird die Lymphdrainage mit einer Kompressionsbandage, die den Erfolg der Lymphtherapie manifestiert bzw. steigert.

Vielen Dank für das Gespräch.

Wird eine Massage von der Krankenkasse bezahlt?
Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten einer Massage nur dann, wenn dadurch eine Erkrankung gebessert werden kann.
Hierunter fallen starke Verspannungen oder Verhärtungen der Muskulatur. Über den Arzt kann Ihnen ein Rezept ausgestellt werden, mit dem Sie in einer Massagepraxis behandelt werden können.
Die Behandlung ist auch mit Rezept jedoch nicht komplett kostenfrei. Wie auch bei verschreibungspflichtigen Medikamenten müssen Sie 10 € Gebühr für das Rezept bezahlen.
Ebenso muss 10% der kompletten Behandlungskosten durch den Patienten als Eigenanteil bezahlt werden.
Nur bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren entfällt die Rezeptgebühr sowie der Eigenanteil.

Hat man in der Reha Anspruch auf Massagen?
Wie auch bei der Verordnung von Massagen auf Rezept gilt ebenso bei der Reha die klare Voraussetzung einer medizinischen Indikation.
Zunächst muss der Reha-Arzt die dem Behandlungsauftrag entsprechend der Erkrankung zugrunde liegende medizinische Leitlinie berücksichtigen. Sieht diese keine Massagen vor, kann er auch keine verordnen.
Und selbst wenn die Leitlinie die Verordnung ermöglicht, so muss immer noch die jeweils am besten geeignete Therapie ermittelt werden - denn nicht immer ist die Massage das erfolgversprechendste Mittel der Wahl.

Worin unterscheidet sich eine Wellness-Massage mit einer medizinischen Massage?
Zu einer medizinischen Massage gehen Patienten mit gesundheitlichen Problemen. Eine Wellness-Massage erfolgt ohne medizinische Indikation. Sie berücksichtig nicht so die med. Aspekte und dient eher dem Wohlbefinden. Die Masseure müssen hierfür nicht so gut ausgebildet sein wie Masseure im Sport- oder Reha-Bereich. Einige dieser Wellness-Massagen kosten in diversen Einrichtungen oftmals deutlich mehr als das, was ein medizinischer Masseur berechnet.