Auf der Reha purzelten zehn Kilo (Patientenbericht zur Adipositas Reha)

Auf der Reha purzelten zehn Kilo (Foto: Johannes Schlereth)

Marco Jansen (links) hat unter Aufsicht von Chefarzt Dr. Dietmar Brückl in der Bad Bockleter Reha-Klinik zehn Kilogramm abgenommen. Foto: Johannes Schlereth

Das Reha-Zentrum Bad Bocklet hat vier Zimmer speziell für Adipositas-Patienten eingerichtet und das Konzept "Britta" entwickelt. Marco Jansen aus dem Rheinland hat wichtige Impulse für seinen Alltag mitgenommen.

Bad Bocklet - Marco Jansen gefällt es in Bad Bocklet. Der 42-Jährige aus dem Rheinland war vier Wochen lang im Reha-Zentrum Bad Bocklet in Behandlung. Durch Übergewicht bedingter Bluthochdruck brachte den Vermögensverwalter bei einem Arztbesuch zum Überdenken seines Lebensstils. "Mir war klar: Ich war an einem Punkt angekommen, an dem es jetzt oder nie hieß", begründete Jansen seine Entscheidung. Bei den ersten Schritten im neuen Leben nahmen ihn die Therapeuten, Psychologen und Ärzte des Reha-Zentrums an die Hand.

Während seines Aufenthalts gelang es Jansen, sein Gewicht um zehn Kilogramm zu verringern. "Die Veränderung merke ich vor allem an mir selbst. Die Bewegung macht mich fitter, aber auch das neue Ernährungskonzept hat mich zum Umdenken gebracht", freut sich Jansen über die sichtbaren Erfolge.

Marco Jansen (Patient)"Die Bewegung macht mich fitter, aber auch das neue Ernährungskonzept hat mich zum Umdenken gebracht."

Die Ursachen für den Erfolg liegen unter anderem dem Adipositaskonzept "Britta" zugrunde. "Britta" steht für "Bockleter Rehaintervention bei Adipositas", erklärt der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Dr. Dietmar Brückl. Ein Kernelement des Konzeptes stellt vor allem die auf den Patienten abgestimmte Behandlung und Eigenverantwortlichkeit dar. Das konnte auch Jansen erleben: "Die Pläne wurden mit den Ärzten abgestimmt, man konnte immer seine Vorlieben für bestimmte Anwendungen zur Sprache bringen."

Vielfältige Angebote der Klinik

Als persönliche Highlights seines Aufenthalts wird der 42-Jährige die Rückenschule und Lehrküche in Erinnerung behalten. "Gerade dadurch, dass die beiden Therapiemaßnahmen Praxisbezug aufgewiesen haben, hoffe ich, einiges davon in meinen Alltag einbinden zu können", resümiert der Vermögensverwalter seinen Aufenthalt in Bad Bocklet.

Dass die Klinik am Hang oberhalb der Marktgemeinde liegt, störte Jansen nicht: "Die Möglichkeit, in den Supermarkt zu gehen, um zu sündigen, liegt einfach weiter entfernt", scherzte der 42-Jährige. Doch die Hanglage war nicht allein für den Reha-Erfolg Jansens verantwortlich. "Die Patienten können bei uns von montag- bis samstagmittags täglich trainieren", erläutert Brückl einen weiteren Vorzug des Reha-Zentrums. "Hierfür hat die Klinik auch Trainingsgeräte angeschafft, die für bis zu 300 Kilogramm ausgelegt sind", sagt der 54-Jährige.

Aber nicht nur die Hantelbank muss stabiler sein. Daher hat das Reha-Zentrum vier spezielle Adipositaszimmer eingerichtet. In diesen finden sich Betten, die für mehr Gewicht ausgelegt sind und größere Duschkabinen. "Sonstige Umbauten, etwa für die Fluchtwege im Brandfall, mussten wir nicht durchführen", konkretisiert Brückl die notwendigen Baumaßnahmen.

"Insgesamt kommt das RehaZentrum in Bad Bocklet auf 420 Betten. Darunter sind 309 Klinikbetten und 111 im Patientenhotel", führt Verwaltungsleiter Matthias Lutsch aus. Das Patientenhotel lässt sich als Alleinstellungsmerkmal der Klinik sehen: "Hier bringen wir zum Beispiel die Angehörigen der Patienten unter. Das ist gerade bei älteren Ehepaaren sehr beliebt. Aber auch Patienten, die keine Kur genehmigt bekommen, können sich für einen Kururlaub einmieten", erklärt Lutsch das Prinzip des Hotels. Dass das Bad Bockleter Reha-Zentrum auch weiter gut für die Zukunft aufgestellt ist, sei durch das Rehakonzept "Britta" gesichert.

Author: Johannes Schlereth

Quellenangabe: Saale-Zeitung