Patienten der PRIVATKLINIK REGENA bei einer Lichttherapie. Copyright: RFBSIP | stock.adobe.com | 159004612

Lichttherapie

Lichttherapie ist insbesondere bei der saisonalen Depression ein anerkanntes und nachweislich wirksames Verfahren, das auch in den aktuellen Leitlinien der unipolaren Depression ausdrücklich empfohlen wird. Es ist davon auszugehen, dass Lichttherapie auch bei nicht saisonal abhängigen Depressionen wirksam ist, auch wenn in den Leitlinien aufgrund der nicht ausreichenden Studienlage dafür keine ausdrückliche Empfehlung ausgesprochen wird.

Wirkung über den natürlichen Melatoninstoffwechsel

Nach aktuellem Erkenntnisstand ist über den physiologischen Wirkmechanismus bekannt, dass Licht über den Melatoninstoffwechsel wirkt. Melatonin ist ein Hormon, das von der Zirbeldrüse im Gehirn aus Serotonin produziert wird, den Tag-Nacht-Rhythmus steuert und schlaffördernd wirkt. Das Licht, ein schmales Frequenzband im Blaulichtbereich des weißen Lichts, trifft auf spezifische Rezeptoren auf der Netzhaut des Auges, so genannte Melanopsin-Zellen, die keine Funktion beim Sehen besitzen, aber die Melatoninausschüttung reduzieren bzw. den Melatoninabbau fördern.

Die technische Ausstattung besteht aus einer Lichttherapielampe mit 10.000 Lux. Der Patient sitzt für etwa 30 Minuten mit geöffneten Augen davor, damit das Licht auf die Netzhaut trifft und wirksam sein kann; allerdings sollte der Patient nicht direkt in die Lichtquelle blicken. Wegen der Tagesrhythmik der Melatoninausschüttung erfolgt die Lichttherapie morgens unmittelbar nach dem Erwachen. Insbesondere in den Wintermonaten erleben Patienten die Anwendung positiv und stimmungsaufhellend; allerdings wirkt Lichttherapie nicht stärker als das Sonnenlicht, das vor allem in den Sommermonaten durch Außenaktivitäten genutzt werden sollte.

Der Kurgarten von Bad Brückenau in der Nähe der PRIVATKLINIK REGENA. Copyright: Johannes | stock.adobe.com | 342382823