Psychische Störungen in der Menopause. Copyright: fizkes | stock.adobe.com | 306710523

Psychische Störungen in der Menopause

Viele Frauen leiden in der Zeit um die Menopause an einer Verschlechterung ihres psychischen Befindens mit erhöhter Stimmungslabilität und Reizbarkeit, Nervosität, Schlafstörungen und depressiver Verstimmung. Auch schwere Depressionen und sogar Psychosen treten in dieser Zeit vermehrt auf.

Psychosoziale und körperliche Veränderungen in der Menopause

Die Ursachen hierfür können sehr vielfältig sein. Bedeutsam sind die vielfältigen psychosozialen und körperlichen Veränderungen, die Frauen in dieser Lebensphase erleben. Es handelt sich um eine Lebensphase, in der oft viele Belastungen zusammenkommen.

So werden sie durch die Menopause nicht nur mit dem Verlust ihrer Fruchtbarkeit konfrontiert, sondern haben sich auch mit dem Übergang in eine neue Lebensphase auseinanderzusetzen. Häufig bestehen große Ängste etwa in Bezug auf den eigenen Körper, das Altern, die Attraktivität oder die Sexualität. Gleichzeitig erleben Frauen in dieser Zeit oft zahlreiche äußere Belastungen und Verluste, etwa durch die Pflege der Eltern oder deren Tod, den Wegzug der erwachsen gewordenen Kinder (empty nest syndrome), Veränderungen oder Belastungen in der Partnerschaft oder gar den Verlust des Partners oder eine Verschlechterung der eigenen körperlichen Gesundheit.

Geschlechtshormone als Schutzfaktoren

Insbesondere bei einer gegebenen Vulnerabilität kann dies zur Entwicklung psychischer Störungen führen. Darüber hinaus spielt der Verlust der körpereigenen Produktion der Sexualhormone nicht selten eine Rolle.

Die Menopause, d. h. die letzte Regelblutung, tritt heute im Mittel im 51. Lebensjahr auf, allerdings beginnt die Östrogenproduktion in den Eierstöcken etwa bereits 5 Jahre vorher nachzulassen. Damit verlieren Frauen eine natürliche Substanz, die zu ihrer psychischen Stabilität beigetragen hat. Östrogene besitzen einen positiven Effekt auf die verschiedensten Botenstoffe im Gehirn, die für das seelische Befinden wichtig sind. Dadurch können sie Depressionen und Psychosen verhindern oder in ihrer Symptomatik vermindern, und wahrscheinlich auch Aggressivität und Gedächtnisfunktionen positiv beeinflussen und vor den Auswirkungen von Stress schützen. Der Östrogenverlust führt außerdem zu nächtlichen Hitzewallungen mit Schlafstörungen, was indirekt noch zusätzlich zu einer Verschlechterung des Befindens beitragen kann.

Therapie psychischer Störungen in der Menopause

Für die Therapie psychischer Störungen in der Perimenopause stehen damit nicht nur die üblichen psychiatrischen Behandlungen mit Psychopharmaka, Psychotherapie, Entspannungsverfahren, sozialen Maßnahmen etc. zur Verfügung, sondern gegebenenfalls auch die Hormonersatztherapie, die insbesondere bei menopausalen Depressionen sehr hilfreich sein kann. Eine Hormonersatztherapie erfolgt ausschließlich in Kooperation mit einem Frauenarzt.

Der Kurgarten von Bad Brückenau in der Nähe der PRIVATKLINIK REGENA. Copyright: Johannes | stock.adobe.com | 342382823