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Wissenschaftliches Personal

Das Aufgabenspektrum von Hochschullehrenden umfasst komplexe Aufgaben im Bereich Forschung, Lehre und der administrativen Mitarbeit in der Hochschulverwaltung. Insbesondere vor dem Hintergrund der vielfältigen Reformen im Bereich der Universitäten und Hochschulen in den letzten Jahren zeigen sich unter Professoren und wissenschaftlichem Personal insgesamt vermehrt psychische Belastungen.

Spezifische psychische Belastungen

Beschäftigte an den Hochschulen stehen vermehrt unter Druck: Sie müssen die Studienreform bewältigen, immer mehr Studierende ausbilden und – auch zur Sicherung der eigenen Arbeitsplätze – Anträge auf Fördermittel verfassen sowie alle ihre Leistungen als Kennzahlen wie Anzahl von Publikationen, Impact-Faktor, Drittmitteleinwerbung und betreute Qualifikationsarbeiten transparent machen .

Verschiedene Studien zeigen, dass die Belastungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben und direkt mit Zeit- und Ressourcenbeschränkungen in Verbindung stehen. Belastungen durch Lehraufgaben haben negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit, Zeitdruck bei der Erfüllung der Lehraufgaben ist eine dieser Belastungen.

Neben diesem quantitativen Arbeitsmerkmal stellen qualitative, insbesondere soziale Aspekte der Arbeit, erhebliche Belastungen dar. Hierzu zählt die Beziehung der Hochschullehrenden zu den Studierenden, die meist als belastende soziale Wechselbeziehung eingeschätzt wird.

Rollenkonflikte

Eine weitere Belastung stellt der Konflikt zwischen den Lehr- und Forschungsaufgaben dar. Die Anforderungen an die Lehrendenrolle können die Leistung in der Forscherrolle erschweren und vice versa. Die Unvereinbarkeit von Lehre und Forschung kann somit als Interrollen-Konflikt erlebt werden. Während für eine Vielzahl von Branchen und Berufsgruppen die Auswirkung von spezifischen Belastungen auf das arbeitsbezogene Wohlbefinden, das Arbeitsengagement oder das Burnout-Risiko untersucht wurde, sind Untersuchungen im akademischen Bereich an Universitäten und Hochschulen rar. Allerdings zeigen sich in der Praxis immer häufiger die psychischen Belastungen vor dem Hintergrund der oben skizzierten Problem- und Konfliktsituationen, die sich nicht selten in Somatisierungen wie chronischen Kopf- oder Rückenschmerzen, Freudlosigkeit und latenter Aggressivität oder ausgeprägten Burnout-Syndromen bis hin zu Depressionen äußern.

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