Mann mit Depressionen. Copyright: Rido | stock.adobe.com | 223696534

Depressionen

Jeder Mensch kennt Phasen im Leben, in denen er schlecht gelaunt oder niedergeschlagen ist. Probleme am Arbeitsplatz oder private Enttäuschung können als deprimierend erlebt werden und zu Niedergeschlagenheit oder zu einem Stimmungstief führen. Schwankungen unseres Befindens gehören zum Leben. Bei einer Depression im medizinischen Sinne handelt es sich hingegen um eine Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen tiefgehend beeinflusst, mit Störungen von Hirn- und anderen Körperfunktionen einhergeht und erhebliches Leiden verursacht. Eine Depression ist durch bestimmte Symptome gekennzeichnet. Treten diese über mindestens zwei Wochen auf, wird die Diagnose Depression gestellt.

Symptome der Depression

Kernsymptome einer Depression sind depressive Niedergestimmtheit, Interessenverlust und Freudlosigkeit sowie verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit. Weitere Symptome können sein: Gestörte Konzentration und Aufmerksamkeit, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Schuldgefühle und Selbstvorwürfe, Denk- und Entscheidungshemmung, negative und pessimistische Zukunftsperspektive, Hoffnungslosigkeit, Psychomotorische Hemmung oder Unruhe, Todes- oder Suizidgedanken, Schlafstörung, Appetitmangel mit Gewichtsverlust sowie zahlreiche weitere körperliche Beschwerden wie Druckgefühl auf dem Brustkorb, leichte Erschöpfbarkeit oder sexuelle Störungen. Für die Diagnose einer Depression müssen nicht alle Merkmale zugleich auftreten, wenn ein oder mehrere Kernsymptome und einige oder mehrere der weiteren Symptome länger als zwei Wochen andauern, spricht man von einer Depression.

Sehr gute und effektive Therapiemöglichkeiten

Wenn Symptomen einer Depression länger als zwei Wochen anhalten, sollte ein Arzt oder Psychologischer Psychotherapeut aufgesucht werden. Die Vorstellung, man könne sich selbst aus einer Depression befreien, bleibt in aller Regel ein Wunsch. Es existieren heute sehr gute und effektive Möglichkeiten vor allem mit der psychotherapeutischen oder medikamentösen Behandlung von Depressionen. Länger anhaltende oder schwere Depressionen sollten in einer Klinik behandelt werden, insbesondere wenn es zu lebensmüden oder suizidalen Gedanken kommt, aber auch, wenn eine soziale Trennung von der Alltagsumgebung therapeutisch sinnvoll ist.

Patienten mit der Diagnose Depression erhalten bei stationärer Aufnahme eine ausführliche Diagnostik. Die Therapie umfasst therapeutische Einzelgespräche, zudem wird der Patient in die Gruppentherapie für Depressionsbehandlung einbezogen. In der psychotherapeutischen Führung geht es um ein ausgewogenes Programm zwischen Aktivität und Entspannung, wobei insbesondere darauf geachtet wird, dass der Patient in der Therapie nicht zu hohe Ansprüche an sich selbst stellt und sich damit überfordert.

Hohe Leistungsorientierung

Depressionen gehen häufig mit einem hohen Leistungsanspruch an die eigene Person, Übergenauigkeit, Perfektionismus, Gewissenhaftigkeit und Pflichtbewusstsein, Normenorientierung, Konfliktvermeidung, Dasein für Andere und Ambiguitätsintoleranz einher (sogn. Typus melancholicus Persönlichkeitskonstellation nach Tellenbach). Das Zurückbleiben hinter den eigenen Leistungsansprüchen („Remanenz“) und das rigide Sich-Einschließen in Ordnungsvorgaben („Inkludenz“) stellen depressionsfördernde Faktoren dar. Entwicklung von Selbstwirksamkeitserleben ebenso wie Selbstfürsorge sowie Reflexion und Begegnung von dysfunktionalem Perfektionismus stellen wesentliche Aspekte der Psychotherapie dar.

Die Aufklärung über das Krankheitsbild und die Erarbeitung der individuellen zugrundeliegenden depressionsfördernden Faktoren geschieht in den ärztlichen und psychotherapeutischen Einzelgesprächen bzw. in der indikativen Depressionsgruppe. Die Depressionsbehandlung in der PRIVATKLINIK REGENA Bad Brückenau orientiert sich insgesamt an den aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien der Fachgesellschaft. Neben den psychotherapeutischen Verfahren können Psychopharmaka entsprechend der Leitlinie mit gutem Erfolg eingesetzt werden.

Eine besondere therapeutische Herausforderung stellen therapierefraktäre Depressionen dar, die eines besonderen therapeutischen Engagements bedürfen.