
Mutter und Kind in guten Händen.
Wochenbett-Depression – Symptome erkennen und frühzeitig handeln
Die Wochenbett-Depression, auch postpartale Depression genannt, ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die bei Frauen nach der Geburt eines Kindes auftreten kann. Im Gegensatz zu den typischen Stimmungsschwankungen, die viele Mütter in den ersten Tagen nach der Geburt erleben („Baby Blues“), sind die Symptome einer Wochenbett-Depression schwerwiegender und langanhaltender.
Betroffene Frauen leiden unter gedrückter Stimmung, Erschöpfung, Freud- und Interessenverlust, Antriebsmangel, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung und Schlaflosigkeit. Dazu kommen in vielen Fällen Sorgen und Schuldgefühle, sich um das Neugeborene nicht richtig kümmern zu können. Wenn diese Symptome nach einigen Tagen nicht abklingen, zögern Sie nicht, sich professionelle Hilfe zu holen. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um das Wohl der Mutter und des Kindes zu schützen. In unserer Klinik stehen spezielle Zimmer für Mütter und Säuglinge zur Verfügung.
Kontakt aufnehmenSchnelle Hilfe, kompetente Unterstützung
– ohne Wartezeit
In unserer Klinik erhalten Sie sofort die Unterstützung, die Sie brauchen. Ihnen stehen bei Bedarf zeitnah Therapieplätze zur Verfügung. Unser spezialisiertes Ärzte- und Therapeuten-Team begleitet Sie einfühlsam durch die gesamte Behandlungszeit. Von der ersten Diagnosestellung bis hin zur Nachsorge.
Ausführliche Diagnostik
Unsere gewissenhafte Diagnostik geht den Ursachen der Symptomatik auf den Grund. Sowohl hormonelle als auch psychische und soziale Faktoren werden berücksichtigt. Auf Basis der Ergebnisse entwickeln wir ein individuelles Therapieprogramm, bei dem die Beziehung zwischen Mutter und Säugling im Mittelpunkt steht.
Mehr zur DiagnostikIndividuelle Behandlung
Unser Therapieansatz verknüpft Psychotherapie und Mütter-Gesprächsgruppen mit videogestützter Therapie und, falls notwendig, medikamentöser Behandlung. Dabei achten wir besonders darauf, dass Sie in unserer Klinik ein entspanntes, komfortables Umfeld vorfinden, in dem Sie von Alltagssorgen entlastet sind.
Mehr zur TherapieAmbulante Weiterversorgung
Nach dem Klinikaufenthalt ist eine ambulante Weiterversorgung am Wohnort empfehlenswert. Wir beraten Sie gerne und unterstützen Sie bei der Suche nach Fachärzten oder Psychologischen Psychotherapeuten. Für unsere Patientinnen bieten wir auch eine Kurzzeit-Nachsorge bei uns im Haus oder per Videosprechstunde an.
Mehr zur NachsorgeHaben Sie Interesse an einem unverbindlichen Beratungsgespräch?
Kontakt aufnehmenModernste Medizin in einer ruhigen, entspannten Umgebung – mitten im Grünen
Ihr Wohlbefinden steht an erster Stelle. Bei uns genießen Sie eine exklusive und diskrete Umgebung mit hochwertigen, modernen Zimmern und Zugang zu unserem entspannenden Spa-Bereich. Freuen Sie sich auf unsere Saunalandschaft mit finnischer Sauna, Dampfbad, Wechselfußbädern und wohligen Ruheräumen. Bei schönem Wetter steht Ihnen unser großzügiger Privatpark zur Verfügung.
Mehr zur KlinikDiagnostik bei einer postpartalen Depression
Eine gründliche Diagnostik ist entscheidend, um eine Wochenbett-Depression von anderen möglichen Ursachen zu unterscheiden und einen geeigneten Behandlungsplan zu entwickeln. Ein frühzeitiges Erkennen der Erkrankung und ein unverzüglicher Therapiebeginn tragen dazu bei, das Wohlbefinden der Mutter zu verbessern und negative Auswirkungen auf das Kind und die Familie zu vermeiden. Die wesentlichen Schritte im diagnostischen Prozess sind im Einzelnen:
Zunächst erfolgt die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte, einschließlich früherer psychischer Erkrankungen wie depressiver Episoden. Anschließend werden die aktuellen Symptome, deren Beginn, Dauer und Intensität erhoben sowie deren Einfluss auf die Anforderungen des Alltags. Zur Anamnese gehört auch die Bewertung möglicher Risikofaktoren wie Stress, finanzielle Sorgen oder die Beziehung zum Partner.
Standardisierte Fragebögen zur Erfassung depressiver Symptome, wie der Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS), wurden speziell für Mütter entwickelt. Zusätzlich kommen Allgemeine Depressionsskalen wie das Beck Depressions-Inventar (BDI) oder die Hamilton-Depressions-Skala (HAM-D) zum Einsatz.
Dazu gehören die Erfassung und Bewertung der Mutter-Kind-Bindung und der Interaktion zwischen Mutter und Kind. Ebenso wird die soziale und emotionale Unterstützung der Mutter erfasst, beziehungsweise ihre psychosoziale Belastung durch fehlende Unterstützung.
Mit Bluttests werden organische Ursachen für die Symptome ausgeschlossen, etwa Schilddrüsen-Funktionsstörungen oder Vitaminmangel.
Wichtig ist der Ausschluss anderer möglicher Ursachen für die Symptome, etwa Schilddrüsenerkrankungen, Anämie oder andere somatische Ursachen, die depressive Symptome verursachen können. Die Differentialdiagnostik dient auch zur Abgrenzung von anderen psychischen Störungen wie postpartaler Psychose oder Angststörungen, die eine andere Behandlung erfordern.
Therapiemöglichkeiten bei einer Wochenbett-Depression
Die Therapie einer Wochenbett-Depression erfordert einen umfassenden und individuell abgestimmten Behandlungsplan, der sowohl psychotherapeutische als auch soziale und medikamentöse Maßnahmen umfasst. Ein sorgfältig abgestimmtes therapeutisches Vorgehen ist entscheidend für den Therapieerfolg und das Wohlbefinden der Mutter und des Kindes.
Bei einer mütterlichen Depression kommt es nicht selten zu einer Störung der emotionalen Bindung zwischen Müttern und Säuglingen, was die Anfälligkeit der Kinder für spätere psychische Erkrankungen erhöht. Die Mutter-/Eltern-Kind-Therapie umfasst somit die gemeinsame Behandlung der Mutter bzw. Eltern mit dem Säugling sowie deren Interaktionsstile und Bindungsverhalten. Wünschenswert ist daher eine zumindest zeitweise Begleitung durch den Kindsvater bzw. das zweite Elternteil.
Die Kognitive Verhaltenstherapie hat sich als besonders wirksam erwiesen. Sie hilft den Betroffenen, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern sowie Bewältigungsstrategien zu entwickeln. In der Interpersonellen Therapie konzentrieren wir uns auf zwischenmenschliche Beziehungen und soziale Unterstützung. Sie kann helfen, Beziehungsprobleme und soziale Konflikte zu bewältigen.
Die Inhalte der Mütter-/Elterngruppe mit Neugeborenen bestehen unter anderem aus folgenden Themen: Wahrnehmung positiver Gefühle; neues Rollenbild annehmen; Neugierde an der Beobachtung des Kindes zeigen; kindlichen Signalen ein Echo geben; Führen und Folgen. Dazu kommen entwicklungspsychologische Themen, Beruhigungstechniken, Erarbeiten von Stressbewältigungsstrategien und Konzepte der Körperorganisation.
Wesentlicher Bestandteil des Mutter-/Eltern-Kind-Behandlungsprogramms ist die videogestützte Therapie nach Downing (Video Intervention Therapy). Die Eltern wie auch das Baby werden während einer Wickel- bzw. einer Spielsituation etwa zehn Minuten lang mit zwei Kameras gefilmt, so dass beide Interaktionspartner aufgenommen werden können.
Die Videosequenzen der Mutter und des Kindes werden am geteilten Bildschirm (Split-Screen-Display) synchron betrachtet, sodass die jeweiligen aufeinander bezogenen Reaktionen zu beobachten sind. Die Aufzeichnung wird danach mit den Müttern bzw. Eltern gemeinsam besprochen. Das Verfahren hat sich als ein besonders hilfreiches Instrument erwiesen, um die Mutter-/Eltern-Kind-Interaktion besser sichtbar zu machen.
Im Babymassage-Kurs lernen die Eltern einen zärtlichen körperlichen Zugang zu ihrem Kind. Während der Massage wird das Bindungshormon Oxytocin bei Eltern und Kindern ausgeschüttet, das die gegenseitige Bindung stärkt. Die Berührungen haben weitere positive Effekte auf die kindliche Entwicklung, etwa bezüglich der Emotionsregulation, und wirken positiv auch im Hinblick auf somatische Aspekte wie Magenschmerzen, Muskelverspannungen und weitere gesundheitliche Beschwerden. Die Massage aktiviert den Parasympathikus und wirkt auch über eine deutliche Reduzierung der Stresshormone.
Ab dem 3. Monat bieten wir auch Babyschwimmen an, das durch den innigen Hautkontakt ebenfalls die Bindung stärkt. Zudem wächst durch die zuverlässige Hilfestellung das Vertrauen zur Mutter bzw. den Eltern.
In bestimmten Fällen können selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Antidepressiva) verabreicht werden. Diese Medikamente sind in der Regel sicher für stillende Mütter, aber die Entscheidung über den Einsatz sollte in Absprache mit einem Arzt getroffen werden. Bei schweren Formen der postpartalen Depression steht mit Brexanolon ein neueres Medikament zur Verfügung. Brexanolon ist die synthetische Form eines angstlösenden Stoffes, der in natürlicher Form im Körper vorkommt. In manchen Fällen kann auch eine Östrogenbehandlung hilfreich sein, jedoch sollte diese Therapieform sorgfältig abgewogen und ärztlich überwacht werden.
Unterstützung durch Familie und Freunde ist entscheidend für die Genesung. Praktische Hilfe im Alltag, vor allem bei der Kinderbetreuung oder im Haushalt, kann die Belastung der Mutter reduzieren. In der Therapie zeigen wir Möglichkeiten auf, welche Unterstützung ratsam ist und wie sie organisiert werden kann. Die Teilnahme an der Mutter-Kind-Gruppe in der Klinik ist dabei hilfreich, um Erfahrungen auszutauschen und emotionale Unterstützung zu erhalten.
Techniken wie progressive Muskelentspannung, Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen und die Symptome zu lindern.
Regelmäßige körperliche Aktivität und Bewegung können stimmungsaufhellend wirken und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. In unserer Klinik stellen wir daher umfangreiche Sport- und Bewegungsangebote zur Verfügung, unterstützt durch ausgewogene Ernährung.
Ein entscheidender Aspekt der Therapie ist die Aufklärung der Betroffenen und ihrer Angehörigen über die Natur der Wochenbett-Depression, ihre Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Die Förderung eines offenen Umgangs mit der Erkrankung kann dazu beitragen, dass betroffene Mütter sich nicht mehr stigmatisiert fühlen.
Die Ursachen: So entsteht eine postpartale Depression
Die Ursachen der Wochenbett-Depression sind komplex und multifaktoriell. Das Zusammenspiel von hormonellen Veränderungen, genetischer Prädisposition, psychologischen Belastungen und sozialen Faktoren kann zur Entwicklung dieser spezifischen Form der Depression führen. Ein höheres Erkrankungsrisiko besteht, wenn schon eine psychische Störung in der Schwangerschaft oder früher vorlag. Das umfassende Verständnis der Ursachen ist entscheidend für die Früherkennung und effektive Behandlung der Wochenbett-Depression.
Neben der Bewältigung der postpartalen psychischen Erkrankung der Mutter sind die Eltern trotzdem gefordert, die Erziehung sowie die materielle und emotionale Versorgung ihrer Kinder zu gewährleisten. Dies stellt häufig eine Überforderung für das Gesamtsystem der Familie dar.
Hormonelle Veränderungen spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Wochenbett-Depression. Nach der Geburt erleben Frauen erhebliche Schwankungen im Hormonhaushalt. Die abrupten Abnahmen der Hormone Östrogen und Progesteron können Stimmungsschwankungen und depressive Symptome auslösen. Auch Veränderungen im Schilddrüsen-Hormonspiegel spielen eventuell eine Rolle, da eine Schilddrüsenunterfunktion ähnliche Symptome wie eine Depression verursachen kann. Darüber hinaus haben Frauen mit einer familiären Vorgeschichte von Depressionen oder anderen psychischen Störungen ein erhöhtes Risiko, eine Wochenbett-Depression zu entwickeln.
Die Anpassung an die neue Rolle als Mutter, verbunden mit Schlafmangel, der Verantwortung für das Neugeborene und möglichen Schwierigkeiten beim Stillen, kann erheblichen Stress und emotionale Belastung verursachen. Frauen, die hohe Erwartungen an sich selbst als Mutter haben oder das Gefühl haben, perfekt sein zu müssen, können sich überfordert und unzulänglich fühlen, was das Risiko einer Depression weiter erhöht.
Ein Mangel an sozialer Unterstützung durch Familie, Freunde oder Partner kann das Gefühl der Isolation und Überforderung verstärken. Konflikte mit dem Partner oder eine instabile Beziehung erhöhen die emotionale Belastung und das Risiko einer Wochenbett-Depression. Zu den weiteren Risikofaktoren gehören belastende Lebensereignisse wie finanzielle Schwierigkeiten, Arbeitsplatzverlust, Krankheit oder der Verlust eines geliebten Menschen.
In einigen Kulturen gibt es starke Erwartungen und Normen hinsichtlich der Rolle der Mutter, die zusätzlichen Druck und Stress verursachen. Das Stigma, das oft mit psychischen Erkrankungen verbunden ist, kann Frauen davon abhalten, Hilfe zu suchen und offen über ihre Gefühle zu sprechen, was die Situation meist verschlimmert.
Geburtskomplikationen oder traumatische Geburtserfahrungen können das Risiko einer Wochenbett-Depression erhöhen. Körperliche Schmerzen nach der Geburt und die allgemeine Erschöpfung durch den Schlafmangel und die Pflege des Neugeborenen tragen ebenfalls zur Entwicklung einer Depression bei.
Postpartale Depression: Das sind die Symptome
Die Symptome einer Wochenbett-Depression können Wochen bis Monate nach der Geburt beginnen und ohne Behandlung über einen langen Zeitraum anhalten. Sie belasten sowohl die Mutter als auch die Beziehung zum Kind und anderen Familienmitgliedern. Daher ist es wichtig, dass betroffene Frauen frühzeitig professionelle Hilfe finden, um eine angemessene Unterstützung und Behandlung zu erhalten und negative Auswirkungen auf das Familienleben gering zu halten.
Betroffene Frauen fühlen sich meist traurig, niedergeschlagen oder leer. Diese Gefühle gehen einher mit Desinteresse oder fehlender Freude an Aktivitäten, die früher als angenehm empfunden wurden. Konzentrations- und Entscheidungsschwierigkeiten sind ebenfalls häufig, was alltägliche Aufgaben erschweren kann. In schweren Fällen kann es zu Gedanken an Tod oder Suizid kommen, was dringende ärztliche Hilfe erfordert.
Viele betroffene Mütter kämpfen auch mit stark vermindertem Selbstwertgefühl und unbegründeten Schuldgefühlen, oft in Bezug auf ihre Fähigkeit, eine gute Mutter zu sein. Einige Frauen können auch Schwierigkeiten haben, eine emotionale Bindung zu ihrem Neugeborenen aufzubauen, was die Pflege und das Wohl ihres Kindes beeinträchtigen kann.
Bei einer postpartalen Depression ist es nicht ungewöhnlich, dass Mütter unter erheblicher Müdigkeit und Energieverlust leiden, die über das normale Maß hinausgehen und sich auch durch ausreichenden Schlaf nicht bessern. Zusätzlich können Schlafstörungen auftreten, die entweder durch Schwierigkeiten beim Einschlafen oder durch unruhigen Schlaf gekennzeichnet sind, selbst wenn das Baby schläft. Ein weiteres häufiges Symptom ist der Appetitverlust oder, seltener, ein gesteigerter Appetit, der zu Gewichtsveränderungen führen kann.
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